Fisch „Brettljause“
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Lifestyle

Der Heringsschmaus wird immer beliebter

Fisch hat seit jeher als Fastenspeise gegolten. Daraus ritualisierte sich auch immer mehr der Heringssalat zum Aschermittwoch-Essen. Durch den Heringsschmaus wurde der Aschermittwoch für die Gastronomie aber schon fast so etwas wie ein Feiertag.

Schon seit Weihnachten nimmt Hans Windisch vom Hügellandhof in Laßnitzhöhe Reservierungen für den Heringsschmaus entgegen: „Mittwochs haben wir eigentlich alles voll und am Donnerstag auch. Wir könnten den Heringsschmaus eigentlich bis Ostersonntag anbieten, wenn es so weitergeht. Das würde natürlich die Fastenzeit verkürzen“, sagte Windisch schmunzelnd.

Von einem Fastentag ist man aber weit entfernt: Für das ausufernde Auftischen wird im Nachbarteich wie auch in den Weltmeeren gefischt. „Unsere drei Tische mit 1,85 Meter Durchmesser biegen sich dreimal. Einmal für Suppe und Vorspeise, einmal für Hauptspeise und einmal für Dessert. Es ist irgendwie ausgeartet, es wird immer mehr und noch besser und so weiter. Man versucht natürlich, mehr Umsatz zu machen, und dann wird alles noch besser und noch größer – und dann gibt es schon Hummer und alles Mögliche. Das ist wirklich unglaublich geworden“, so der Wirt.

„Wie ein Feiertag“

Unglaublich ist das auch für jene, die den Aschermittwoch als Fastentag in Gefahr sehen – von ihnen bekommt Windisch aber wenig mit: „Ich höre die kritischen Stimmen nicht, weil zu uns kommen ja alle zum Essen, und sie sind froh, dass sie ein tolles Buffet bekommen. Es scheint, dass der Start in die Fastenzeit nicht so gut geeignet ist, um zu fasten.“

Auch das habe sich geändert: Früher galt der Heringsschmaus als „Arme-Leute-Essen“, mit 50 bis 70 Euro pro Kopf und Gaumen wird das Schlemmen am Aschermittwoch laut dem Gastronomen erlesener. „Das ist wie ein Feiertag geworden. Es setzen viele zu Recht darauf, weil es natürlich ein Umsatzbringer ist, der uns und der Wirtschaft guttut“, so der Gastronom.