Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

Inflation: Laut Experten Besserung in Sicht

Im Europaraum geht die Inflation langsam zurück, in Österreich musste man im Jänner hingegen mit 11,25 Prozent einen neuen Rekordwert hinnehmen. Experten sehen die hohen Energiepreise sowie das Einkaufverhalten als Auslöser, aber auch Besserung sei in Sicht.

Der Grund für den Unterschied zu anderen europäischen Ländern sei eine Mischung aus verschiedenen Ursachen: Ganz oben auf der Liste stünden demnach die vergleichsweise höheren Energiepreise, und in Österreich gebe es auch immer noch ein stärkeres Konsumverhalten.

„Wir haben etwas höhere Ausgaben für Gastronomie – wir gehen öfter in Restaurants; wir sind sehr stark abhängig von Energie, die aus teureren Regionen kommt bzw. jetzt knapp geworden ist. Und das dritte ist ganz allgemein eine andere Ausgabenstruktur als in anderen Regionen und Ländern“, erklärte der Grazer Wirtschaftsexperte Michael Steiner.

Energiehilfen heizen das Problem an

Eine Rolle würden da auch Strompreisbremse und Einmalzahlungen spielen, also die Energiehilfen der Regierung. Steiner sieht diese zwar positiv, sie seien aber auch ein treibender Faktor für die Inflation: „Die österreichische Bevölkerung wird gestärkt in ihrem Ausgabeverhalten, auch aus ganz naheliegenden sozialen Gründen. Das stärkt die Nachfrage und treibt dadurch natürlich auch die Inflation nach oben.“

Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen zuletzt um 14,1 Prozent zu, den größten Anteil an der Teuerung hat aber nach wie vor die Energie – da stiegen die Preise im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um fast 19 Prozent an.

Anpassung an Großhandelspreise dauert noch

Die Rückgänge der Großhandelspreise von Gas, die auch den Strompreis bestimmen, spielen noch keine Rolle: Österreich verbrauche zwar nach wie vor das eingelagerte Gas, das im Vorjahr schnell und teuer eingekauft wurde, ein Ende sei aber absehbar. „Die jetzt auf den Großhandelsmärkten gesunkenen Preise, die werden sich auch auf die Endkundenpreise auswirken. Es gibt allerdings einen gewissen verzögerten Effekt bei Gas und Strom, der heute an die Kundinnen und Kunden verkauft und abgegeben wird: Das wurde im vergangenen Jahr zu hohen Preisen eingekauft, und deswegen erwarte ich einen Effekt, dass die Preise wieder hinuntergehen – auch auf den Märkten. Allerdings denke ich, dass es doch noch bis ungefähr Mitte des Jahres dauern wird“, so Wolfgang Urbanitsch, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control.

Dann sollten auch Bestandskunden wieder günstigere Energiepreise bekommen, und damit sollte die Inflation sinken. Laut Urbanitsch kann sich auch schon jetzt wieder ein Anbieterwechsel lohnen – er empfiehlt einen Vergleich über den Energiepreisrechner der E-Control.