Kampagne Frauenhäuser Steiermark
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Chronik

Plakatserie macht Gewalt sichtbar

In Graz ist am Montag die neue Gewaltschutzkampagne der Frauenhäuser Steiermark präsentiert worden. Zu sehen sind sowohl hoffnungsvolle als auch hoffnungslose Gesichter, blau geschlagene Augen und Slogans, die zum Nachdenken anregen.

Das Handy überwachen, Drohungen aussprechen, Kontrollen, Schläge – Gewalt hat viele Gesichter. Mit Slogans wie „Schlampe ist kein Kosename“, „Schläge sind kein Liebesbeweis“ oder „Respekt ist keine Schwäche“ wollen die Frauenhäuser Aufmerksamkeit erregen und häusliche Gewalt in der Öffentlichkeit thematisieren.

„Dass man die Vorformen der Gewalt sieht, das war uns wichtig. Und das andere ist, dass wir zeigen wollen, dass es keine Zielgruppe gibt. Gewalt hat kein bestimmtes Gesicht. Gewalt hat viele Gesichter. Und es kann jeden und jede treffen“, sagte Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark bei der Präsentation.

Hilfe in allen steirischen Regionen

28 Frauen und Männer unterschiedlichster Alters- und Berufsgruppen haben sich für die neue Gewaltschutzkampagne der Frauenhäuser Steiermark fotografieren lassen. „Mir war es wichtig, dabei zu sein, weil ich glaube, dass keine Frau in ihrem Leben gefeit ist davor, Gewalt zu erfahren. Auch wenn ich zum Glück bisher nicht betroffen bin, weiß ich nicht, was die Zukunft bringt“, sagte Bernadette Petschmann.

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Die Plakate der Frauenhäuser sollen Gewalt sichtbar machen und zeigen, wo geholfen wird

„Wir wollen Frauen Mut machen, sich an Stellen zu wenden, wo man Hilfe bekommen kann“, meinte Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP). Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) ergänzte: „Es gibt ein Frauenhaus in Graz, es gibt ein Frauenhaus in Kapfenberg, wir haben in jeder Region eine Krisenwohnung und für den Gewaltschutz, für diese Kampagne, nehmen wir jährlich mehrere hunderttausend Euro in die Hand.“

„Wir haben in dem Fotoshooting beim Fotografen zwei unterschiedliche Bilder gemacht. Das eine war das zufriedene, hoffnungsvolle, leicht lächelnde Bild. Das andere war das hoffnungslose, traurige und einsam fühlende Bild. Beide waren eigentlich schwierig, weil man ja wusste, worum es geht. Ich möchte, dass die Plakate Aufmerksamkeit erregen“, sagte Petschmann.

Die Kampagne starte im Grazer Citypark und solle im Lauf des Jahres auf die gesamte Steiermark ausgeweitet werden, so Michaela Gosch: „Mit den Sujets werden wir auch soziale Medien bespielen. Wir haben Facebook – eh klar –, wir haben auch Instagram. Und neu auch einen TikTok-Account, wo wir einfach ganz gezielt Jugendliche ansprechen wollen.“