Kultur

Forum Stadtpark widmet sich der Ohnmacht

Das Forum Stadtpark widmet sich dieses Jahr dem Thema „Ohnmacht“ in seinen verschiedenen Facetten. Geplant sind themenbezogene Ausstellungen, Performances und Konzerte sowie eine eigene Ausgabe der Literaturzeitschrift „manuskripte“.

Die Gewichtung auf Diskurs ergab sich laut Co-Kurator Robin Klengel aus der Notwendigkeit, den Begriff der Ohnmacht und die verschiedenen Manifestationen des Begriffs, inklusiver verschiedener Ausdrucksformen, auszuloten. So findet im Forum über das ganze Jahr verteilt eine mehrteilige Vortrags- und Diskursreihe statt, die sich unter anderem mit möglichen Auswegen aus der Ohnmacht, Strategien und Gegenerzählungen beschäftigt.

Skurrile Ohnmachtsfantasien

Als bildnerische Begleiterin für die Saison holte sich das seit Sommer 2021 arbeitende, dreiköpfige Kuratorenteam – Klengel, Miriam Schmid und Markus Gönitzer – die in Linz lebende Illustratorin Sarah Maria Schmidt alias Haras Ananas. Eines ihrer Sujets ziert bereits die südseitige Wand des Forum Stadtpark. Etliche ihrer skurrilen „Ohnmachtsfantasien“ finden sich auch im Programmheft, das am Dienstag präsentiert wurde.

Eröffnet wird das Jahresprogramm am 14. und 15. April mit einem zweitägigen Konferenz-/Party-Hybrid unter dem Titel „Konferenz für Ohnmacht & Sich in Ohnmacht tanzt“. Als Gäste erwartet werden unter anderem die kanadische Gender-Professorin Ann Cvetkovich und der österreichische Rassismus-Forscher Benjamin Opratko. Ebenfalls noch im April eröffnet die Video- und Fotoausstellung „reelreelreelreel“. Im Sommer setzt sich die Künstlerin Elke Auer in einer Ausstellung mit dem Titel „Leaking Vessels“ mit als unerträglich wahrgenommener Weiblichkeit auseinander.

240. Ausgabe der „manuskripte“

Die 1959 gemeinsam mit dem Forum Stadtpark gegründete Literaturzeitschrift „manuskripte“ widmet sich in ihrer Ende Juni erscheinenden 240. Ausgabe in Kooperation mit dem Forum ebenfalls dem Thema Ohnmacht. Kuratiert von Fiston Mwanza Mujila sollen darin transnationale Positionen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Ausdruck finden.

Als großes Finale des Ohnmachts-Jahres plant das Forum Stadtpark eine sämtliche Räumlichkeiten umfassende Ausstellung unter dem Motto „No Hope – No Fear“. Dabei soll es neben einer Hauptausstellung, die sich der Frage nach der Akzeptanz von Ohnmacht widmet, unter anderem einen links-emanzipatorischen „Prepperkeller“ geben sowie ein Endzeit-Cafe namens „Solastalgie-Stüberl“. Besonders gespannt darf man auf das als performative Legung konzipierte „Tarot der Ohnmacht“ sein. Dieses soll sich dem Jahresthema als Auslegungswerkzeug nähern und auch als reales Kartenspiel erhältlich sein.