Blaulicht auf Rettungsauto
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Deutlich mehr Unfälle mit Kindern

Die Zahl der Unfälle mit Kindern ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen: In der Steiermark mussten im Schnitt pro Tag 45 Kinder nach Unfällen im Krankenhaus behandelt werden. Österreichweit gab es 2022 um 15 Prozent mehr Unfälle mit Kindern.

Fenstersturz, Verkehrsunfall oder Ertrinken – im vergangenen Jahr ist die Zahl der Unfälle, bei denen Kinder verletzt oder getötet worden sind, wieder angestiegen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) meldete, dass in Österreich alle fünf Minuten ein Unfall mit einem Kind oder Jugendlichen unter 15 Jahren passiere.

22 Kinder starben österreichweit im Vorjahr bei Unfällen – zwei davon in der Steiermark. Fast 110.000 Kinder wurden verletzt, sagte Klaus Robatsch vom KfV: „Wir haben auch in der Steiermark einen Anstieg zu verzeichnen. 16.500 Kinder wurden im letzten Jahr in der Steiermark so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.“

Straßenverkehr für Kinder am gefährlichsten

Im Vergleich mit 2021 ist das ein Anstieg um 15 Prozent. Die Steiermark liegt damit im Bundesländervergleich auf dem vierten Platz. Von den tödlich verunglückten Kindern kamen mehr als die Hälfte im Straßenverkehr ums Leben, sagte KfV-Geschäftsführer Christian Schimanovsky: „Zu den 22 verstorbenen Kindern ist festzuhalten, dass 13 im Straßenverkehr ums Leben kamen, ein Kind bei einem landwirtschaftlichen Unfall, fünf sind ertrunken, eines bei einem Rodelunfall und zwei durch extreme Wetterereignisse.“

Ertrinkungsunfälle speziell im Sommer

Robatsch kritisierte vor allem „Micky-Maus-Radwege“, wie er sie nannte – sie seien zu schmal und würden schwächere Verkehrsteilnehmer nicht schützen: „Wir benötigen keine verkehrsgerechten Kinder, wir benötigen einen kindergerechten Verkehr und kindergerechte Mobilität.“ 71 Prozent der Verkehrsunfälle, bei denen Kinder verletzt werden, passieren, weil die Erwachsenen abgelenkt oder zu schnell unterwegs sind.

Vor allem in den bevorstehenden wärmeren Monaten warnt man beim Kuratorium für Verkehrssicherheit auch vor Ertrinkungsunfällen. Das Rote Kreuz fordert Erwachsene auf, Erste Hilfe zu leisten und Auffrischungskurse zu besuchen.