Hand hält Handy – Mobiltelefon
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Wie internetsüchtig ist die Steiermark?

Rund ein Drittel aller steirischen Schülerinnen und Schüler sowie neun Prozent aller Erwachsenen sind gefährdet, internetsüchtig zu sein. Den Großteil ihrer Zeit verbringen die Befragten auf den sogenannten Sozialen Medien.

Das Grazer Sozialforschungsinstitut x-sample hat rund 3.000 Schülerinnen und Schüler ab der siebten Schulstufe sowie rund 800 Erwachsene befragt. Fast alle geben an, ein Smartphone zu besitzen. 32 Prozent der Schüler seien suchtgefährdet, wenn es um ihr Internetnutzungsverhalten geht, sagt Studienautor Thomas Lederer-Hutsteiner.

„Wir haben ermittelt, dass rund 4,6 Stunden täglich mit digitalen Geräten verbracht werden, ausschließlich in der Freizeit. Also da ist die schulische Nutzung nicht inkludiert. Und was besonders auffällig war, ist, dass die Nutzung in der Nacht wirklich dramatisch hoch ist, würde ich sagen“, fasst der Studienautor zusammen.

18 Prozent haben Schlafprobleme

Zwei Drittel der Jugendlichen hätten demnach das Smartphone mit im Bett oder direkt daneben am Nachttisch: „Wir haben zum Beispiel ermittelt, dass gut 30 Prozent in drei von fünf Nächten, denen ein Schultag folgt, digitale Geräte nach Mitternacht nutzen. Und da zeigt sich, dass 18 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit klinisch relevanten Schlafproblemen kämpfen.“

Die meiste Zeit werde im Internet mit Sozialen Medien, Computerspielen, Chatten und mit dem Streamen von Musik und Filmen verbracht. Auffallend wenig Reglementierung gäbe es durch die Eltern, so Lederer-Hutsteiner.

Eltern sollten wachsam sein

Den Eltern empfiehlt der Studienautor, wachsam zu sein: „Gute Indikatoren wären, ob sich die Kinder zurückziehen, ob Schwierigkeiten in der Schule auftauchen, ob sie das Gefühl haben, dass ihre Kinder komplett die Kontrolle verloren haben. Dass der ganze Alltag nur mehr von diesen digitalen Geräten bestimmt wird.“ Land Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark wollen mit einer Arbeitsgruppe Maßnahmen erarbeiten, um der Suchtgefährdung entgegenzuwirken. Erste Ergebnisse soll es Anfang nächsten Jahres geben.