Doris Kampus
SPÖ Graz/Peter Drechsler
SPÖ Graz/Peter Drechsler
Politik

SPÖ-Mitgliederbefragung: So lief es in Graz

Über eine Mitgliederbefragung wird die Bundes-SPÖ entscheiden, wer die Partei in die nächste Nationalratswahl führt. Erfahrung damit hat die Grazer SPÖ: Anfang März wurde Doris Kampus direkt von den Parteimitgliedern zur Stadtparteivorsitzenden gewählt.

Rendi-Wagner oder Doskozil Stimmberechtigt sind die in etwa 140.000 SPÖ-Parteimitglieder österreichweit. Doch wie läuft so eine Befragung ab? Die Grazer SPÖ hat diesbezüglich erst kürzlich Erfahrungen gesammelt: Im ersten Schritt sind die knapp 2.500 SPÖ-Parteimitglieder in Graz in einem persönlichen Brief über die Direktwahl informiert worden. In diesem Brief war dann auch schon erstmals der Abstimmungslink – inklusive der persönlichen Zugangsdaten.

Reminder via Mail und SMS

Während der sechswöchigen Abstimmungsphase gab es dann auch Erinnerungen per Email und auch SMS – mit der Wahlbeteiligung war man dann zufrieden, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Florian Seifter: „Wir hatten in Graz eine Wahlbeteiligung von 41,1 Prozent, mit der wir durchaus zufrieden waren, weil es vor allem aus der Basis eine gute Rückmeldung war, was die Mobilisierung angegangen ist, und es wieder viel Kontakt war, und wieder ein guter Austausch im Vorfeld vor dieser Wahl, und es im Zuge der Direktwahl stattgefunden hat.“

So könnte auch die SPÖ-Mitgliederbefragung in der Entscheidung Rendi-Wagner oder Doskozil ablaufen: „Was uns ganz wichtig war und was wir auf Bundesebene entsprechend einbringen, ist, dass diese Wahl entsprechend barrierefrei stattfinden muss, dass alle Mitglieder wirklich die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.“

Erste steirische SPÖ-Direktwahl

Es war übrigens die erste SPÖ-Direktwahl dieser Art in der Steiermark. In Graz sprachen sich dabei 91 Prozent für Doris Kampus als Stadtparteichefin – gibt das Rückenwind? „Ganz ehrlich für mich schon, ja. Also ich bin ja durchaus schon in andere Funktionen gewählt worden, quasi auf dem klassischen Weg, auf einem Delegierten-Parteitag, wo man von 100, 200, 300 Menschen gewählt wird. Und diesmal in Graz haben sich über 1.000 Menschen beteiligt, und das hat es schon, also für mich ganz persönlich schon noch einmal, unterstützender gemacht“, meinte Kampus damals.

Dass die Entscheidung über den Bundesparteivorsitz über so eine Mitgliederbefragung fallen wird, sieht Kampus dementsprechend positiv: „Ich halte diesen Schritt für richtig, für wichtig und in Zeiten wie diesen für unerlässlich, die Mitglieder da mit einzubeziehen.“ Es sei auch geplant, vor der nächsten Wahl des SPÖ-Landesparteivorsitzenden in der Steiermark eine Mitgliederbefragung zu machen.