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Verkehr

Experte ordnet Österreichs Züge als sicher ein

In diesem Jahr haben vor allem zwei Eisenbahnunfälle – in Griechenland und den USA – international für Schlagzeilen gesorgt. Ein Grazer Eisenbahnexperte betont nun, dass vor allem in Österreich der Bahnverkehr sicher sei.

Was bei dem Eisenbahnunglück in Griechenland passiert ist, sei in Österreich nahezu ausgeschlossen, sagte TU Graz-Eisenbahnexperte Stefan Marschnig. Dank technischer Sicherheitseinrichtungen wären die frontal zusammengestoßenen Züge in Österreich nicht einmal losgefahren.

„Der große Vorteil ist ja, dass kein Zug herumfährt, der uns nicht schon genau bekannt ist. Wir wissen genau, welcher Zug kommt, wann dieser Zug kommt, wo er gerade unterwegs ist. Und es gibt unzählige Prozesse, die ablaufen, bevor überhaupt ein Zug losfährt. Und auch, wenn er fährt“, so Marsching.

Proteste als Folge

In Griechenland wird gerade ermittelt, ob die zwei Züge wirklich nur wegen einer Funk-Freigabe eines Fahrdienstleiters am selben Gleis unterwegs waren. Grund der Proteste vor Ort ist auch die Tatsache, dass es darüber hinaus anscheinend keinerlei funktionierende Überwachungs- und Sicherheitseinrichtungen gegeben hat.

Überhitztes Rad als mögliche Unglücksursache

Beim Unfall des mit Gefahrengut beladenen Zuges in den USA wird ein überhitztes Rad an einem Wagon als Unglücksursache vermutet. Auf den Strecken in Österreich gibt es laut Marsching Sensoren, die so etwas automatisch erkennen: „Ein überhitztes Rad, das kann schon vorkommen. Es kann sein, dass die Bremse dort anliegt und sich deshalb das Rad erhitzt. Dazu werden in der Infrastruktur Ortungs-Anlagen verbaut. Heißläufer-Ortungs-Anlagen nennen sich die. Im österreichischen Netz sind ungefähr 300 von diesen Anlagen in Betrieb.“

Die neuesten 50 dieser Anlagen erkennen zusätzlich etwa, ob Teile vom Zug wegstehen oder Ähnliches. Im Notfall werden Züge automatisch gestoppt. Es gebe zwar keine 100-prozentige Sicherheit, aber grundsätzlich sei der Bahnverkehr – gerade in Österreich – sehr sicher.