Bei einem Ganzkörper-Workout beispielsweise wird das Herzkreislauf-System gezielt mit einem Intervall-Training gestärkt. Auf Übungen mit großer Belastung und hohem Puls folgen Übungen mit geringerer Belastung, damit der Herzschlag zurückgeht. Wichtig sei laut Fitnesstrainer Matthias Snobe, dass man sich bei der Bewegungseinheit nicht überstrapaziert.
„Jeder sollte bei so 70, 80 Prozent von seiner Leistungsfähigkeit beim hohen Intervall sein und dann halt schon wirklich darauf achten, dass man nicht darüber geht, um im gesunden Bereich zu bleiben“, erklärte Snobe.
Im Alter immer wichtiger
Wer regelmäßig Sport betreibt, sollte auch routinemäßig einen Gesundheits-Check machen. Vor allem im höheren Alter ist das wichtig. Für den 75-jährigen Gerhard Müller gehört Bewegung einfach zum Alltag dazu: „Ich sage halt immer, das Beste ist ein bisschen Sport zu machen – für die Herzfrequenz und Sauerstoff. Ich bin sehr viel unterwegs“, so der Pensionist.
„Sport sollte man auch verschreiben“
Der menschliche Herzmuskel passt sich durch das regelmäßige Training der höheren Belastung an. In Ruhe muss das Herz dadurch seltener schlagen und wird weniger beansprucht. Dafür steigt das Blutvolumen pro Herzschlag an. Ärztlich überwacht und richtig eingesetzt, wirken Bewegung und Sport wie ein Medikament.
„Zum Beispiel kann man den Blutdruck behandeln oder unterstützen, Zuckerkrankheit kann man vermeiden oder durch Sport unterstützend behandeln. Bewegung hilft selbstverständlich auch gegen Übergewicht. Das Medikament Sport sollte man auch verschreiben, wie ein sonst übliches Medikament. Man sollte also definieren, wie häufig setzt man was ein“, erläuterte Kardiologe Manfred Wonisch.
Auch der Sport hat Nebenwirkungen
Wichtig ist, dass auch Nebenwirkungen beachtet werden. Zu viel Bewegung ist ebenso kontraproduktiv wie eine dauerhafte Überlastung des Körpers oder falsche Übungen. Vorerkrankungen müssen berücksichtigt werden. Es kommt also auch beim Medikament Sport auf die richtige Dosierung an.