blühende Weidenkätzchen mit Biene
ORF/Georg Hummer
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Chronik

Nach Maskenpflicht: Allergiker leiden mehr

Durch die hohen Temperaturen hat die Pollensaison heuer schon im Jänner begonnen. Die Menge der Pollen scheint zwar durchschnittlich zu sein, die Symptome treffen aber zunehmend auch Nicht-Allergiker, sagen Fachärzte- und das offenbar, weil die Pollen selbst aggressiver geworden sind.

Derzeit sind vor allem Erle und Hasel das Problem, kommende Woche müssen auch schon Birkenallergiker mit Problemen rechnen.

Nach den Corona-Jahren und dem Maskentragen haben viele Allergiker wieder starke Beschwerden- das zeigt sich bei den Fachärzten wie etwa an der Allergieambulanz der HNO-Klinik am LKH Graz.

Masken hatten auch für Allergiker Filterfunktion

Der Leiter der Allergieambulanz Peter Valentin Tomazic sagt: „Durch die verminderte Inhalation, durch die Filterfunktion der Maske waren die allergischen Symptome geringer. Deswegen glaube ich, dass jetzt, wo die Maskenpflicht aufgehoben wird, dass jetzt die Allergiker eine Art Booster haben, was die Symptome angeht und diese wieder vermehrt wahrnehmen.“

Zunehmend auch Nicht-Allergiker betroffen

Neu sei, dass auch Nicht-Allergiker zunehmend an der Pollenbelastung leiden würden, sagt Tomazic: „Das Problem liegt darin, dass durch die Klimaveränderung, durch die Klimaerwärmung, aber auch durch die Umweltverschmutzung die Pollen an sich aggressiver werden. Es sind vermehrt Pollenproteasen, das sind Proteine, die andere Proteine auflösen, in den Pollen vorhanden. Wenn die auf die Nasenschleimhaut treffen, kann es zu einer Schädigung des Nasenepithels kommen und das kann natürlich auch bis zu einem gewissen Grad bei Gesunden zu einer Irritation führen. Darum sehen wir auch vermehrt, dass Nicht-Allergiker Symptome haben, zum Teil eben mit verstopfter Nase, Nasenlaufen sogar auch Halskratzen.“

Zunehmend auch „Gewitterasthma“

Was auch zunehmend ein Problem sei, ist das sogenannte „Gewitterasthma“, da durch Gewitter Pollen aufplatzen und so verstärkte Symptome bei den Betroffen auslösen können. In der neuen Pollenapp des Pollenwarndienstes gibt es deshalb auch dafür Warnungen. Neu in der App ist auch, dass Asthmatiker nachschauen können, inwieweit das Wetter ihre Erkrankung positiv oder negativ beeinflusst.