Vertriebene Ukrainerinnen bei der Veranstaltung von Lidl
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Ukrainekrieg

Einfachere Arbeitssuche für Vertriebene

Um Vertriebene aus der Ukraine an Unternehmen zu vermitteln, die viele offene Stellen haben, veranstaltet der österreichische Integrationsfonds sogenannte Karriereplattformen. Diese sollen die Arbeitssuche erleichtern.

Die einen suchen einen Job, die anderen dringend Mitarbeiter. In Wundschuh bei Graz wurden sie heute miteinander verknüpft. Im Lidl Logistikzentrum wurde ein unbürokratischer Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht.

Viele Menschen gleichzeitig an einen Ort bringen

Gesucht wurden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für das Logistikzentrum, aber auch für Filialen, sagt Florian Quast vom Lidl Logistikzentrum Wundschuh: „Unser Vorteil ist natürlich, dass wir auf diese Art und Weise viele Menschen gleichzeitig an diesen Ort holen. Wir haben Bedarf und die Menschen, die zu uns kommen, haben es schwierig, in den Arbeitsmarkt reinzufinden. Da helfen wir, greifen unter die Arme und am Ende gibt es nur Gewinner.“

Direkt mit Firmen in Kontakt kommen

Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens konnten sich rund 100 Arbeitssuchende direkt bewerben, so Sabina Dzalto, Leiterin des Integrationszentrums Steiermark: „Viele haben in der Anfangsphase nicht so viele Möglichkeiten und auch nicht so viele Informationen, wie man direkt zu Firmen kommt. Umso wichtiger sind solche Angebote, wo man Firmen direkt mit Interessierten zusammenbringen kann.“

Für die aus der vorwiegend aus der Ukraine vertriebenen Menschen, ist es eine Möglichkeit, so ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, schildert eine Betroffene: „Ich bin hier, weil ich Arbeit finden möchte, das ist wichtig, ich habe Kinder und es ist viel zu bezahlen.“

Vertriebene konnten sich direkt anmelden
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Eine Betroffene bewirbt sich direkt bei der Veranstaltung um einen Job

„Ich möchte gerne, dass der Arbeitsmarkt Eintritt so rasch wie möglich passiert. Es gibt Unternehmen, für die sind auch die Deutschkenntnisse beim Ersteintritt nicht das Allerwichtigste. Aber man kann auch nebenbei arbeiten. Ein Deutschkurs ist kein Vollzeitjob,“ sagt Integrationsministerin Susanne Raab, (ÖVP).

Hilfe durch Dolmetscher und Menschen aus Ukraine

Der Konzern hat auch Dolmetscher und Dolmetscherinnen eingestellt und mit Olga Krainer eine schon länger in Österreich lebende Ukrainerin, die künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstützen soll. Sie selbst ist mittlerweile Lidl-Mitarbeiterin und unterstützt andere dabei, hier Arbeit zu finden: „Es gibt Leute, die haben kein Haus mehr in der Ukraine und die sagen, wir wollen da bleiben, wir wollen etwas Tolles aufbauen, wir wollen weiterleben, wir wollen uns wohlfühlen. So wie ein Teil dieser großen österreichischen Familie.“

Erste Kontakte wurden bereits erfolgreich geknüpft. Geplant sind weitere sogenannte Karriereplattformen, um Zuwanderer und Zuwanderinnen mit Unternehmen zusammenzubringen.