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Wissenschaft

Neue App soll Demenz vorhersagen

Um bestmöglich damit umzugehen, ist das frühe Erkennen von Demenz wichtig – eine App mit dazugehörigem Vorhersagemodell soll dabei unterstützen. Entwickelt wurde sie im Rahmen eines EU-Projekts am Institut eHealth der FH Joanneum.

Bis heute ist Demenz nicht heilbar, der Krankheitsverlauf lässt sich jedoch durch frühzeitige, präventive Maßnahmen positiv beeinflussen. In dem vom Institut eHealth koordinierten EU-Projekt LETHE entwickelten 15 internationale Partnerorganisationen ein personalisiertes Vorhersage- und Interventionsmodell mittels künstlicher Intelligenz.

„Erste Symptome hinauszögern“

„Diese mittels Machine-Learning-Methoden trainierten Modelle sollen dann eine gezielte, schnelle und digitale Intervention ermöglichen, um präventiv dem Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirken beziehungsweise erste Symptome hinauszuzögern“, so Sten Hanke, LETHE-Projektleiter am Institut eHealth.

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Über die App bekommen die Testpersonen virtuelle Coachings, Ernährungs- und Übungspläne, aber auch motivierende Nachrichten des Klinikpersonals.

Das Vorhersagemodell basiert auf verschiedenen klinischen Faktoren, Medikationsdaten und Lebensstilfaktoren wie Ernährung oder regelmäßige Bewegung. Studierende und Forschende des Instituts entwickelten die App und ein Clinical Trial Management System, um unter anderem Einfluss auf die Lebensstile der Patientinnen und Patienten nehmen zu können.

Aktuelle Studie mit 160 Personen

Seit Jahresbeginn wird die Entwicklung im Rahmen einer klinischen Pilotstudie mit insgesamt 160 Personen zwei Jahre lang getestet – in Österreich führt die Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien die Studie mit 40 Patientinnen und Patienten durch. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer in frühen Stadien einer kognitiven Beeinträchtigung erhalten ein Plastikarmband, das laufend körperliche Fitness-Daten bis hin zur Schlafqualität und Rauchverhalten und Alkoholkonsum aufzeichnet.

Über die App bekommen sie virtuelle Coachings, Ernährungs- und Übungspläne, aber auch motivierende Nachrichten des begleitenden Klinikpersonals. Zusätzlich kommen die Teilnehmenden regelmäßig zu Untersuchungen in die Kliniken und es gibt Treffen und Workshops. Nach Studienende wird ausgewertet, ob die berechneten Vorhersagen zutreffend sind.