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Gesundheit

„Herzfamilie“: Hilfe für herzkranke Kinder

Der Verein „Herzfamilie“ unterstützt herzkranke Kinder und ihre Eltern – indem Veranstaltungen und Ausflüge organisiert werden, oder finanziell geholfen wird.

Ein ganz besonderes Erlebnis ist es immer, wenn „Herzfamilie“-Maskottchen „Ono“ – ein Elefant – vorbei kommt: Regelmäßig besuchen er und Vereinsmitglieder die Kinderkardiologie des LKH Graz, erzählt Susanne Ranegger vom Verein „Herzfamilie“, „und bringen einfach ein bisschen Abwechslung in den Klinikalltag mit den Kindern, und zusätzlich sind wir einfach da für die Familien und begleiten sie rund um das Krankenhaus und diese Situation, wir haben ein herzkrankes Kind.“

„Unser Herz“

Herz-Kreislauf-Erkrankungen – nach wie vor die häufigste Todesursache – gilt es vorzubeugen. Die wichtigsten Faktoren sind Bewegung, Ernährung, Entspannung und Lebensfreude – darauf will die multimediale ORF-Initiative „bewusst gesund – Unser Herz“ aufmerksam machen.

„Leute, die wissen worum es geht“

Seit mehr als 30 Jahren steht der Verein herzkranken Kindern und ihren Eltern zur Seite. Auch als sich die gebürtige Schweizerin Ruth Knapp, die nun in Heiligenkreuz lebt, an den Verein wendet, bekommt sie Hilfe: „Da sind Leute dahinter, die wissen, worum es geht, und die fragen nicht lang, warum brauchst du das – das ist dann ganz einfach unkompliziert.“

Ruth Knapps Tochter Anouk hat einen schweren Herzfehler. Die Diagnose in der 25. Schwangerschaftswoche – damals in der Schweizer Klinik – war ein schwerer Schock: „Nachdem der Zeitpunkt für eine Abtreibung zu spät war, hat uns das Krankenhaus damals empfohlen, dieses Kind zu gebären und dann natürlich sterben zu lassen.“

Wenn nur das halbe Herz funktioniert

Anouks Kämpferinnen-Herz hat aber nicht aufgehört zu schlagen – mittlerweile ist das Mädchen 14 Jahre alt und geht unbekümmert mit der Krankheit, dem Hypoplastischen Linksherz-Syndrom, um: „Das bedeutet, die linke Hälfte des Herzens funktioniert nicht, das heißt, ich hab nur ein halbes Herz. Ich wurde auch schon drei Mal am Herzen operiert.“

Anouk Knapp
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Anouk Knapp

Regelmäßig muss Anouk zu Kontrolluntersuchungen. 6.378 Kinder betreut das Team der kinder-kardiologischen Ambulanz am LKH Graz jährlich, 720 kleine Patienten werden stationär behandelt. „Die Aufenthaltsdauer geht von zwei Tagen zum Beispiel beim Katheter-Eingriff bis hin zu einer Woche, zwei Wochen nach größeren Herzoperationen und ist auch davon abhängig, wie viel Betreuung die Kinder nach den Eingriffen benötigen“, sagt der Kinderkardiologe Stefan Kurath-Koller.

Leben nahezu ohne Einschränkungen möglich

Kinder mit angeborenem Herzfehler brauchen ihr Leben lang medizinische Unterstützung, führen später aber ein nahezu einschränkungsfreies Leben – die 14-jährige Anouk Knapp ist das beste Beispiel dafür.