Kompostieranlage „Fritz“
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Umwelt

Wo der Burger im Lokal zu Dünger wird

In einem Burgerrestaurant fallen oft riesige Müllberge an – und genau diesen hat jetzt ein Grazer Burgerrestaurant den Kampf angesagt: Eine Kompostieranlage namens Fritz mitten im Restaurant wandelt 90 Prozent des Mülls in einem Tag in Dünger um.

Fritz steht mitten im „Indie Burger“ in der Grazer Sporgasse hinter einer Glaswand – er könne quasi nicht übersehen werden und kompostiere jeden Tag bis zu 125 Kilo Restaurant-Müll, erklärte Hotelier und Firmenchef Florian Weitzer: „Jeder fragt sich heutzutage, wie ist die Nachhaltigkeit, und bei diesem Projekt wurde Wert darauf gelegt, dass man mit relativ wenig Müll aussteigt.“

Funktioniert ähnlich wie der Darm

Relativ wenig ist in diesem Fall fast untertrieben, denn bis auf Glasflaschen und Dosen werde bei „Indie Burger“ so gut wie alles kompostiert, erzählte Gregor Augustin, mitverantwortlich für Fritz, die Kompostiermaschine: „Alle unsere Verpackungen erfüllen eine EU-Norm, die das Kompostieren regelt, und wir können eigentlich alles reinwerfen. Das Gerät zerkleinert erst einmal mit dem mechanischen Durchmischen, dann erhitzt es auf 60 Grad und mit Hilfe von Mikroorganismen zerfällt dann das Ganze. Das funktioniert so ähnlich wie im Darm.“

Kompostieranlage „Fritz“
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„Irgendwann entsteht daraus wieder neues Leben“

Und das geht unheimlich schnell: In rund 24 Stunden entstehe aus den Restaurant-Abfällen eine Art Kompost, erklärte Ales Rascan, der Fritz jeden Tag befüllt und bedient: „Das Müllvolumen reduziert sich um rund 90 Prozent, so ist es auch hygienischer, als wenn Mülltonnen in der Gegend herumstehen. Und aus diesem Müll entsteht irgendwann wieder sozusagen neues Leben.“

Kompostieranlage „Fritz“
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Und die Kompostieranlage mitten im Lokal sorgt immer wieder für Staunen: „Sehr viele Leute fragen nach, sie bleiben auch vor dem Fenster stehen; die Neugierde ist da sehr groß, definitiv“, so Rascan.

Interesse aus anderen Bundesländern

Fritz sorgt definitiv für Aufsehen – selbst Gastronomen aus anderen Bundesländern hätten sich schon für den unkonventionellen Weg der Müllverwertung bei „Indie Burger“ interessiert, verriet Weitzer.