MED Campus Graz
Med Uni Graz /Monika Schloffer
Med Uni Graz /Monika Schloffer
Bildung

Neue Förderung für Medizinstudierende

Seit Dienstag können sich Medizinstudierende für ein Stipendium registrieren: Erhalten sie den Zuschlag, verpflichten sie sich, nach Abschluss der Ausbildung für eine bestimmte Zeit in der Steiermark zu arbeiten. Zehn Millionen Euro stehen dafür bereit.

Über die Website der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) können sich Medizinstudierende ab sofort für ein Stipendium bewerben. Ab dem zweiten Studienabschnitt werden mehrere Modelle angeboten, monatlich werden 950 Euro brutto ausbezahlt. Für angehende Mediziner im Klinisch-Praktischen Jahr sind es 2.200 Euro im Monat.

Als Gegenleistung gehe man eine Arbeitsverpflichtung ein, erklärte KAGes-Vorstand Gerhard Stark: „Sie verpflichten sich, nach dem Studium eine Ausbildung in der KAGes zu machen. Die, mit ihnen abgestimmt, allerdings in ganz bestimmte Richtungen geht, auch in bestimmte Fächer geht, wo wir Mangel haben, aber auch an Orte, wo wir Jungärzte brauchen.“

Gezielte Besetzung offener Hausarztstellen

So sollen die Spitäler auf dem Land und seit Langem offene Hausarztstellen gezielt besetzt werden können, so die Intention der Verantwortlichen. Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg: „Bei uns werden pro Jahr an die 300 fertig. Wir reden jetzt hier, bei diesem Modell, von 300 Menschen, die wir in der Steiermark halten wollen, über fünf Jahre. Wir glauben, dass es schlussendlich nicht darum geht, mehr Ärzte zu produzieren, sondern zu schauen, dass sie dort arbeiten, wo wir sie brauchen.“

Österreichweit gebe es inzwischen mehr Wahlärztinnen und -ärzte als Mediziner im öffentlichen Dienst. Die finanzielle Unterstützung sei aber nur ein Mittel, dem entgegenzuwirken, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Das Stipendium ist nur das eine. Die ganzen anderen Rahmenbedingungen müssen auch passen. Gute Begleitung bei der Ausbildung, flexible Arbeitszeiten, wenn es dann so weit ist, dass man in die Arbeitswelt eintritt, Kinderbetreuung und Bildung. Alles, was wir tun können, werden wir tun, um die Studierenden in der Steiermark zu halten.“

Unterstützung in wirtschaftlichen Belangen

Außerdem sollen angehende Ärztinnen und Ärzte im niedergelassenen Bereich künftig noch stärker in wirtschaftlichen Belangen unterstützt werden. Auch das sei für viele eine Hemmschwelle, eine Hausarztstelle zu übernehmen.