Chronik

ChatGPT: Regulierungen gefragt

Die künstliche Intelligenz ChatGPT ist wegen Datenschutzbedingungen in Italien gesperrt worden. Österreich hat sich gegen eine solche Zugangssperre ausgesprochen, allerdings für bessere Regulierungen. Eine Sichtweise, die auch am Grazer Know-Center gilt.

„Österreich sollte den Zugang zu ChatGPT nicht sperren, da dies die Freiheit des Informationsaustauschs und die Meinungsfreiheit einschränken würde“ – so beantwortet ChatGPT selbst die Frage, ob Österreich der italienischen Vorgangsweise folgen soll.

Roman Kern, Forschungsleiter des Grazer Know-Centers, widerspricht hier aber: „Das sehe ich so nicht, weil technisch gesehen produziert ChatGPT einen Output basierend auf existierenden Daten und verwendet also nur existierende Quellen und gibt diese kombiniert in geschickter Art und Weise wieder. Also der Zugang zu diesen Daten, der wäre auch gewährleistet ohne ChatGPT.“

„Große Auswirkungen; auch auf die Forschung“

Der Leiter der Forschungseinrichtung zu künstlicher Intelligenz spricht sich dennoch gegen eine ChatGPT-Sperre aus: „Eine Sperre ähnlich wie in Italien hätte schon große Auswirkungen, auch auf die Forschung. Und so etwas sollte man sich dann auch gut überlegen, was das alles impliziert. Da würde ich aber nur den Appell richten, dass man hier das auf Basis von dem aktuellen Stand der Technik und den Möglichkeiten und Limitationen der KI macht und nicht von gefühlten Bedrohungsszenarien á la Terminator.“

Er unterstützt aber Überlegungen, die weitergehende Forschung im Bereich künstliche Intelligenz zu pausieren, um etwa bessere Regelungen auch im Bereich Privatsphäre zu treffen: „Und es gibt auch aus der Forschergemeinde Stimmen, die sich mehren, dass man jetzt eine kurze Verschnaufpause einlegen sollte, ein kleines Moratorium einlegen sollte, um mal den Status quo besser zu analysieren und besser zu verstehen, wie diese künstlichen Intelligenzen funktionieren und auch um Zeit zu gewinnen, für die Gesellschaft – um zu diskutieren, wie wir mit diesen Technologien umgehen wollen.“

Nächste Entwicklungsstufen

Technisch könne man den Datenschutz verbessern, indem man Programme wie ChatGPT nur lokal auf einem Rechner – ohne Internetcloudzugang – verwendet. Das werde derzeit entwickelt.