Frostschäden
Josef Kurz/Hagelversicherung
Josef Kurz/Hagelversicherung
Landwirtschaft

Frostnächte sorgen für Millionen-Schäden

Die fünfte Frostnacht in Folge ist zwar im Vergleich zu den letzten Tagen in der Nacht auf Freitag etwas milder ausgefallen, die Schäden bei den steirischen Obstbauern sind aber bereits beträchtlich. Bereits jetzt liegen sie bei 23 Millionen Euro.

Vor allem der warme März hat zu einem rund um zwei Wochen früheren Austrieb der Obstkulturen geführt; die frühe Blüte hat nun fatale Folgen: Temperaturen von bis zu minus sieben Grad in den letzten Nächten lassen bei einigen steirischen Obstsorten einen Totalausfall befürchten. Herbert Muster, der Leiter des Obstbaureferats Steiermark, erklärt: „Am stärksten betroffen hat es die Marille, dort müssen wir bereits jetzt zur Kenntnis nehmen, dass wir mit sehr großen Ausfällen zu rechnen haben: In den meisten Anlagen wird mit keiner Ernte zu rechnen sein. Ebenfalls stark betroffen ist die Birne, auch dort ist es so das ganz wenig Blütenreserven vorhanden sind.“

Leichte Entwarnung bei Apfelernte

Bei den anderen Steinobstarten Pfirisch, Zwetschke und Kirsche ist zumindest mit einer Teilernte zu rechnen. Beim Apfel kann der Experte zumindest leichte Entwarnung geben: „Da kann ich zum Glück momentan noch sagen, dass ertragsrelevante Ausfälle wahrscheinlich nur bis maximal zehn Prozent der Anlagen zu erwarten sind.“

Frostschäden
Josef Kurz/Hagelversicherung
Wirksame Maßnahme ist die Frostberegnung, doch diese ist bei nicht einmal zehn Prozent der Anlagen möglich.

Trotzdem sind die Schäden österreichweit enorm. Der überwiegende Teil der Schäden liegt diesmal in der Steiermark, wie Mario Winkler von der Hagelversicherung bereits berechnet hat: „Aktuell ist bedingt durch die Frostnächte der vergangenen Tage ein Gesamtschaden aufgetreten in Österreich in einer Größenordnung von 35 Millionen Euro und alleine auf die Steiermark bezogen etwa 23 Millionen Euro.“

Frost-Gefahr bis Ende Mai

Seit dem katastrophalen Frostjahr 2016 wurde viel mit technischen Anlagen von Windrädern bis hin zu verschiedensten Heizungsarten experimentiert, der anfänglichen Euphorie ist hier eher Ernüchterung gewichen. Am wirksamsten ist nach wie vor die Frostberegnung, aber das ist aufgrund der enormen Wassermengen bei nicht einmal zehn Prozent der Anlagen möglich.

Frost verursacht Millionenschäden im Obstbau

Der teils sehr strenge Frost der vergangenen Tage und Nächte hat in der heimischen Obstwirtschaft großen Schaden angerichtet. Vor allem beim Steinobst sind laut Obstbauern massive Ernteausfälle zu erwarten. Erste Schätzungen der Schäden bewegen sich bei rund 20 Millionen Euro.

Laut Herbert Muster muss man wohl striktere Maßnahmen ergreifen, „dass die Betriebe sehr schwierige, tiefe Lagen, die sehr stark frostgefährdet sind, eher wieder aufgeben und Obstbau sich zusehends dort halten wird, wo die Situation einfach günstiger ist“. Die nächsten Tage werden zwar milder werden, die Gefahr für Spätfroste besteht aber erfahrungsgemäß noch bis in den Mai hinein.