Illustration zum Thema „Tunnel / Tunnelsicherheit“. Feuerwehrmann und Feuerwehrautos Tunnel
APA/ERWIN SCHERIAU
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Wissenschaft

Montanuni entwickelt App für Unfallopfer

Die Montanuni Leoben hat eine App entwickelt, die Spitalskapazitäten für Unfallopfer anzeigen kann. Vorerst könne sie nur bei Unfällen in einem Tunnel eingesetzt werden und nicht in allen Bundesländern, aber eine Ausweitung sei möglich, heißt es.

„Die Idee ist so entstanden, dass wir uns gefragt haben, wo werden die Verunfallten eigentlich hintransportiert? Wo kann ich mit diesem Krankheitsbild hinfahren?“, schilderte Robert Galler, Leiter der Forschungseinrichtung „Zentrum am Berg“.

Patient kann durch Code immer begleitet werden

Die Forscher an der Montanuni setzen dabei auf zentrale Informationen der Bundesländer über freie Notfallkapazitäten in den Krankenhäusern. Die Einsatzorganisationen können dann entscheiden, welches Unfallopfer aus einem Tunnel in welches Krankenhaus gebracht wird.

Gleichzeitig wissen sie durch ein Codesystem immer, wo der Patient gerade ist. Möglich macht das ein Schild, das beim Patienten bleibt: „Dieses Schild hat einen Code. Und über diesen Code wird er sozusagen weiterverfolgt“, erklärte Galler. Diese Funktion entstand aus der Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychologie an der Uni Innsbruck, um Angehörige am Unfallort informiert zu halten und zu beruhigen.

Steiermark hat Nachholbedarf

Auch die Uni Graz soll einen Teil des Projekts übernehmen. Bis jetzt verfügten nur Wien und Niederösterreich über eine zentrale Datenbank für Notfallkapazitäten, so Galler, der hofft, dass auch die anderen Bundesländer nachziehen: „Damit es in naher Zukunft möglich sein müsste, auch in den anderen Bundesländern diese Verfügbarkeit von Notfallkapazitäten auf Knopfdruck zu haben.“ Das gilt auch für die Steiermark.

App wird Ende April bei Übung getestet

Das System auf andere Krankenhausbereiche zu erweitern sei derzeit nicht geplant, „aber eine Umlagerung dieser App auf Großschadenslagen, die außerhalb eines Untertagebauwerks oder eines Tunnels passieren, ist sicherlich möglich“, sagte Galler. Ende April wird die App bei einer Tunneleinsatzübung mit Einsatzorganisationen getestet.