Kinder im Kindergarten
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Soziales

Kinderbetreuung bleibt Herausforderung

Öffentliche Kinderbetreuung im Kleinkindalter ist in der Steiermark zunehmend herausfordernd – es fehlt an Geld, Personal und Plätzen. Für das nächste Kindergartenjahr sind in Graz aktuell 220 Plätze in Krippen und Kindergärten noch offen.

Es ist ein Problem mit Ansage – angekündigt seit Jahren und nun so deutlich sichtbar wie noch nie; in Graz mit Zahlen belegbar, präsentiert von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner von der ÖVP: „Wir haben 5.200 Anträge bearbeitet und können im Kindergartenbereich drei Viertel der Eltern eine positive Rückmeldung geben. Im Kinderkrippenbereich ist es etwas geringer, da sind es zwei Drittel.“

Plätze gibt es – nicht immer in Graz

Eltern, die am Mittwoch einen negativen Bescheid erhalten haben, wurden oder werden von der Stadt kontaktiert – Plätze in Graz gibt es, allerdings nicht für alle Kinder, „weil wir nicht unendlich viele Plätze haben. Da müssen wir gewichten: Alle Eltern, die berufstätig sind, werden ein Angebot bekommen“.

Nachhaltiges Maßnahmenpaket gefordert

In den Kindergärten und Krippen der Landeshauptstadt wird es eng: Ab dem Herbst 2024 fehlen, unter aktuellen Umständen, so rechnet der Grazer Bildungsstadtrat vor, 280 Betreuungsplätze für Kinder – durch eine gesetzlich vorgegebene verminderte Gruppengröße und durch Personalnot.

Zu wenige Kindergärten in der Steiermark

In der Steiermark gibt es zu wenige Kindergärten und Krippenplätze. Deutlich wird das am Beispiel Graz, wo der zuständige Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) am Mittwoch die aktuellen Zahlen für das bevorstehende Kindergartenjahr ab Herbst präsentiert hat.

Deshalb braucht es laut Hohensinner ein nachhaltiges Maßnahmenpaket; „dass wir unseren BetreuerInnen und PädagogInnen mehr Geld bezahlen, mehr Ausbildungsplätze bekommen. Und dann brauchen wir 14 zusätzliche Gruppen, um einen Ausgleich zu schaffen“.

Auch Zahl der Tagesmütter zurückgegangen

Graz legt die Zahlen auf den Tisch: Die steirische Kinderdrehscheibe hat viele der dazugehörigen, verzweifelten Eltern am Telefon. Die Einrichtung notiert seit einem Jahr einen starken Anstieg an Hilfesuchenden, die für ihre Kinder keine Betreuungsplätze bekommen. Die meisten Anfragen – neben der Landeshauptstadt – kommen aus Graz-Umgebung und aus dem Bezirk Leibnitz. Stark zurückgegangen ist zuletzt auch die Zahl der Tagesmütter in der Steiermark.