Der Klimawandel und eingeschleppte Schädlinge setzen den Wäldern in der Steiermark zunehmend zu: Allein dem Borkenkäfer fielen im vergangenen Jahr rund 660.000 Festmeter Fichtenholz zum Opfer – das sind 0,5 Prozent des steirischen Fichtenvorrats. Klingt nicht so viel, ist es aber, wenn man weiß, dass jedes Jahr rund ein Prozent geerntet werden kann.
Dem Laubholzbockkäfer auf der Spur
Die speziell geschulten Spürhunde können zum Beispiel den Asiatischen Laubholzbockkäfer erschnüffeln. Diese Schädlingsart stammt aus Ostasien und wird immer wieder über Bau- oder Verpackungsholz nach Europa eingeschleppt. Der jüngste Ausbruch war vor zehn Jahren in Oberösterreich: 4,5 Mio. Euro mussten damals in die Bekämpfung des Käfers investiert werden.
Praktisch alle heimischen Laubbaumarten stünden auf dem Speiseplan der daumendicken Larven, erklärte der steirische Landesforstdirektor Michael Luidold: „Weil der Holzkörper wie ein Schweizer Käse durchfressen wird, leidet die Festigkeit des Baumes, und der Baum kann dann auch bei geringeren Windereignissen ohne äußere Erkennbarkeit umstürzen.“
Die Steiermark ist bisher von einem Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer verschont geblieben – auch weil regelmäßig Lieferungen aus Asien bei ihrer Ankunft im Cargocenter Werndorf von Hunden auf Schädlinge durchsucht werden.
Borkenkäfer-Schnüffelei zu anstrengend
Um den Borkenkäfer zu bekämpfen, eigneten sich Hunde allerdings nicht so gut, sagte Luidold: „Wir setzen ihn bewusst nicht auf Borkenkäfer ein, weil das erstens für den Hund eine unglaublich anstrengende Arbeit ist. Der zweite Grund ist, dass viel größere Flächen vom Borkenkäfer befallen sind und allein die Flächengröße die Kapazitäten der Spürhunde bei weitem übersteigen würde.“
Helfer in anderen Regionen
Die steirischen Spürhunde sind aber nicht nur in der Steiermark im Einsatz: Wird in den Nachbarländern ein Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer gemeldet, kommen sie als Helfer auch in anderen Regionen zum Einsatz, wie etwa in der Vergangenheit in Süddeutschland und Norditalien.