Kuh, Milchflaschen
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Landwirtschaft

Milchpreise im Sinkflug

Weltweit sinkende Milchpreise machen auch den Milchbauern und -bäuerinnen in der Steiermark zu schaffen: Teilweise liegen die Preise aktuell bei 50 Cent pro Liter Milch – Tendenz weiter sinkend.

Rund 3.900 Milchviehbetriebe gibt es noch in der Steiermark, einer davon wird in Aflenz von Herbert Kammerhofer betrieben.

Preisniveau wie vor 30 Jahren

Vom Verkauf der Milch seiner 20 Kühe könnte er aber nicht mehr leben: „Umgerechnet habe ich in der Milchwirtschaft zurzeit einen Stundenlohn von rund drei Euro netto. Der Preis pro Liter ist jetzt auf 50 Cent runtergefallen – wir haben da etwa das Preisniveau von vor 30 Jahren. Vor dem EU-Beitritt hatten wir einen Milchpreis von 47 Cent, jetzt sind es 50 Cent. Jeder weiß, wie in den letzten 30 Jahren sonst alles teurer geworden ist“, so Kammerhofer.

Die Milchpreise allerdings nicht – zumindest nicht heuer: Allein von Jänner bis März seien sie von durchschnittlich 58 auf 53 Cent netto pro Liter gesunken, heißt es von Josef Schmidthaler – der Landwirt vergleicht die Preise für seine Kollegenschaft österreichweit.

Preise im Sinkflug, Milchmengen steigen

Der aktuelle Sinkflug hänge vor allem mit dem Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage zusammen, so Gertrude Freudenberger vom Fachbereich Milchproduktion in der Landwirtschaftskammer Steiermark: „In der Steiermark gibt es noch ca. 3.900 Milchviehbetriebe, die in Summe an die 540.000 Tonnen Milch produzieren. Im vergangenen Jahr war es so, dass auf dem Weltmilchmarkt und auch in Europa deutlich weniger Milch produziert worden ist. Im letzten Quartal gab es eine Trendwende – da haben die Milchmengen wieder deutlich begonnen zu steigen.“

Während die weltweite Milchmenge steigt, sinkt in der Steiermark aber die Zahl der Milchviehbetriebe weiter. Die Experten fordern daher wiederholt, den Wert von Lebensmitteln zu erkennen und regional einzukaufen.