Armut, Symbol
ORF.at/Georg Hummer
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SOZIALES

164.000 Steirer sind armutsgefährdet

Laut dem Armutsbericht der Statistik Steiermark sind 164.000 Steirerinnen und Steirer armutsgefährdet. Faktoren sind dabei Herkunft, Bildung und Art der Beschäftigung.

Laut dem Armutsbericht der Landesstatistik lag das mittlere verfügbare Netto-Jahreseinkommen der steirischen Haushalte 2021 bei rund 40.000 Euro, das mittlere Monatseinkommen betrug pro Kopf 2.369 Euro netto. Damit liegt die Steiermark im österreichischen Mittel, aber deutlich über dem EU-Schnitt.

Sozialsystem als Rettungsanker

Laut diesen Zahlen veränderte sich die Armutsgefährdungsquote daher nicht signifikant – sie liege aktuell bei 13,4 Prozent, so Martin Mayer, Leiter des Referats für Statistik im Land: „Also im Jahr 2021, das sind unsere aktuellsten Daten, sind rund 164.000 Steirerinnen und Steirer armutsgefährdet, und das hat sich in den letzten 17 Jahren nicht signifikant geändert.“

Zurückzuführen sei das auch auf das Sozialsystem, so Mayer weiter, denn elf Prozent der steirischen Bevölkerung beziehen ihr Haupteinkommen aus Sozialleistungen: Ohne Sozialsystem läge die Armutsgefährdung in der Steiermark bei 45 Prozent. „Die Pensionen und das gesamte Sozialsystem bringen natürlich eine deutliche Verringerung dieser Armutsgefährdung. Sonst wäre es fast jeder Zweite, der armutsgefährdet wäre.“

Besonders Nicht-Österreicher betroffen

Besonders von Armut betroffen sind Nicht-Österreicher – bei ihnen ist die Armutsgefährdung rund fünfmal so hoch wie bei Österreichern. Außerdem sind rund ein Viertel der Haushalte mit weiblicher Hauptverdienerin sowie alleinlebende Pensionisten armutsgefährdet. Einen großen Einfluss hat aber auch der Faktor Bildung hinsichtlich Einkommen, Armutsgefährdung und Konsum.

„Je höher die Bildung, umso weniger armutsgefährdet. Personen, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben, sind deutlich mehr armutsgefährdet, also da genau zu 23 Prozent, im Vergleich zu höher Gebildeten, die zumindest eine Lehre, mittlere Schule oder sogar einen Hochschulabschluss haben“, so Mayer. Inwieweit sich die momentane Teuerung auf die Armutsgefährdung auswirkt, könne noch nicht gesagt werden, da seitens des Bundes beziehungsweise des Landes Zahlungen geflossen seien, so Mayer.