Dächerlandschaft über Graz
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Politik

Stadtentwicklung: Mehr Grün für Grazer Stadtbild

Wie die Stadt Graz in ein paar Jahrzehnten ausschauen wird, das ist im Stadtentwicklungskonzept festgelegt. Das letzte Konzept stammt aus dem Jahr 2013 – jetzt wird es erneuert, und besonderes Augenmerk soll da auch auf den Klimaschutz gelegt werden.

Graz ist in den letzten Jahren schnell gewachsen, die Folge war eine rege Bautätigkeit. Oft sei auch zu viel versiegelt worden – auf Kosten des Grünraums der Stadt, so Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne).

„Weniger Beton und mehr Grün ist im Vordergrund“

Mithilfe der Daten aus dem Klimainformationssystem habe man konkrete Informationen zu Hitze, Niederschlag oder Durchlüftung in Graz bekommen, und diese Erkenntnisse finden sich nun im neuen Stadtentwicklungskonzept wieder.

Vor allem soll nicht noch mehr Boden versiegelt werden: „Wir müssen sehr sorgfältig mit dem Raum, der uns zur Verfügung steht, umgehen. Wir haben eine Studie, die uns juristisch unterstützt, darüber nachzudenken, Bauland rückzuwidmen und nicht mehr so flächenmäßig zu bauen wie bisher“, so Schwentner – jeder Baum sei eine Klimaanlage.

Was wird neu im Bild der Stadt?

Für gemeinnützigen Wohnbau soll es laut dem neuen Stadtentwicklungskonzept Vorbehaltsflächen geben, für Grünraum gibt es Mindestanteile. Außerdem sollen Dächer von Neubauten künftig ab 60 Quadratmetern begrünt, ganz helle und ganz dunkle Fassaden, die Hitze anziehen, verboten, Glas und Metallflächen eingeschränkt und Bauten vom Terrassenhaustyp, die sich über ganze Hänge ziehen, eingeschränkt werden; auch für den Grüngürtel sowie Villen- und Einfamilienhausgebiete werden Maximalvolumina festgelegt.

Stadt wird im Inneren noch dichter

Wie also sieht das Luftbild von Graz aus Sicht der Leiterin des Referats für Stadtentwicklung, Eva-Maria Benedikt, in einigen Jahren aus? „Ich glaube, dass der Rand der Stadt sich nicht verändern sollte und auch nicht wird, ein Wachstum nach außen kann man ausschließen. Im Inneren wird es natürlich dichter werden, und da wird es darum gehen, sehr viel Grün in den Straßenraum zu bekommen.“

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Gemeinderat müsse dem Konzept zustimmen, dann trete die bereits viel diskutierte Bausperre in Kraft, sagte Schwentner – das bedeute, dass sämtliche neue Bauprojekte schon nach den neuen Kriterien überprüft werden müssen.