Auf dieser öffentlichen Toilette ist das Baby zur Welt gekommen.
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Gesundheit

Noroviren gehen in Murau um

In Murau sind seit Freitag sowohl das Lehrlingshaus der Wirtschaftskammer als auch die Landesberufsschule geschlossen. 50 Personen seien mit Erbrechen und Durchfall erkrankt – Grund dafür dürfte das Norovirus sein.

Ein Video, in dem sich ein kleiner Wurm durchs Essen auf einem Teller schlängelt – laut einer besorgten Mutter sei das der Grund für die Erkrankung von 50 Personen.

Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass den Jugendlichen nach dem Essen übel geworden sei. „Dieses Video, da sieht man eindeutig, dass ein Ungeziefer drin ist. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass da nicht richtig gekocht wird – oder die Hygienevorschriften nicht eingehalten werden und dass sich da mehr drum gekümmert werden muss“, so die Mutter.

Lehrlingshaus widerspricht

Das Video sei nicht aktuell, heißt es dagegen vonseiten des Lehrlingshauses: Man gibt zu, dass es tatsächlich einmal einen Wurm im Salat gegeben hat, und diesen Vorfall bedauere man sehr. Im aktuellen Fall sei der Grund für die Erkrankungen jedoch ein anderer, so Heike Stark-Sittinger, Geschäftsführerin der Lehrlingshäuser der Wirtschaftskammer.

„Es ist so, dass eine Klasse komplett erkrankt ist, wahrscheinlich ist es von der ausgegangen, es wird aber noch ermittelt – und da waren auch Schüler dabei, die nicht im Lehrlingshaus beheimatet sind und auch nicht dort gegessen haben. Das ist eine Magen-Darm-Erkrankung, das hat auch die Amtsärztin festgestellt, und jetzt werden alle Maßnahmen ergriffen. Es hat nichts mit Würmern im Salat oder sonst etwas zu tun, das ist absolut nicht der Fall“, so Stark-Sittinger.

Betroffene Gebäude werden gereinigt

Man habe das Lehrlingshaus und die Berufsschule aus Sicherheitsgründen geschlossen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, und eine Spezialfirma beauftragt. „Das heißt, es wird wirklich mit chemischen Mitteln das gesamte Gebäude gereinigt. Das wird auch in der Berufsschule durchgeführt. Das heißt im Endeffekt dann, dass alles wieder gereinigt ist und dass hier auch absolut keine Gefahr für die Gesundheit besteht“, erklärte Stark-Sittinger.

Amtsärztin bestätigte Norovirus

Die Amtsärztin von Murau bestätigte auf Nachfrage, dass es sich bei den vier genommenen Proben um das Norovirus handelt – dieses führe zu akuten Magen-Darm-Erkrankungen mit heftigem Erbrechen und Durchfall. Die Ansteckung erfolge hauptsächlich von Mensch zu Mensch, könne aber auch über Oberflächen und Lebensmittel passieren.

Es wird auch vermutet, dass das Virus von einer Gruppe, die auf Erasmus-Austausch in Barcelona war, in die Steiermark mitgebracht worden sein könnte. Die Lebensmittelbehörde war an Ort und Stelle: Nachdem weder Personen des Küchen- noch des Reinigungspersonals betroffen seien, die ebenfalls von dem Essen gegessen hätten, gehe man nicht von einer Übertragung über das Essen aus.

Vonseiten der Berufsschule musste bei rund 60 Schülerinnen und Schülern kurzerhand auf Distance-Learning umgestellt werden – etwa 300 Buben und Mädchen wurden für den Unterricht nach Hause geschickt.