Die Autos von tim („täglich intelligent mobil“) stehen aktuell an 25 Mobilitätsknoten in Graz bereit, immer angebunden an Bus oder Straßenbahn; dort, wo man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut hinkommt, kann mit dem geborgten Auto hingefahren werden – für eine Grundgebühr von sieben Euro monatlich und fünf Euro für die ersten beiden Stunden. Jahreskartenbesitzer der Graz Linien sind von der Grundgebühr befreit.
74 Autos gibt es aktuell, demnächst sollen es 96 sein, und bis 2026 plant die Holding Graz, die gesamte Flotte zu elektrifizieren. Ein Carsharing-Auto würde 19 Privat-Pkws ersetzen, heißt es; die Auslastung sei mit teils bis zu 13 Stunden am Tag pro Fahrzeug gut.
Teilen als Alternative zum eigenen Auto
2016 wurde dieses Angebot in Graz eingeführt. Im Vorjahr verdoppelte sich die Nutzerzahl auf rund 5.000 – Tendenz stark steigend, sagte Katharina Mayer, bei der Holding Graz zuständig für das Mobilitätsangebot tim: „Die NutzerInnenanzahl von tim ist in den letzten Monaten sehr stark gestiegen, das hängt durchaus mit der allgemeinen Teuerung zusammen. Die junge Generation setzt nicht mehr auf ein eigenes Fahrzeug, da ist Teilen statt Besitzen die Devise. Das eigene Auto ist heutzutage kein Statussymbol mehr, sondern eher eine Belastung.“
Mehr Flexibilität gefordert
Dennoch könnte die Zahl der Nutzer noch höher sein, wenn das Auto nicht an ein- und demselben Standort abgeholt und auch zurückgebracht werden müsste, fordert die Grazer ÖVP am Donnerstag im Gemeinderat mehr Flexibilität. Doch die Rückgabe an einem anderen Standort sei kompliziert, so Mayer: „Damit wir das realisieren können, bräuchten wir mehr Stellplätze, wo die Fahrzeuge retourniert werden können. Die Standorte in der Innenstadt würden besonders oft genutzt werden.“
Carsharing auch am Land attraktiv
Gefordert wird außerdem die Möglichkeit eines Abrechnungssystems im 15-Minuten-Takt – hier werde die technische Umsetzbarkeit geprüft, so Mayer. Auch außerhalb von Graz wird tim an 13 Standorten in Voitsberg und Graz-Umgebung angeboten – und auch hier habe sich die Zahl der Nutzer und Nutzerinnen mit der steigenden Teuerung auf fast 500 verdoppelt; zudem würden monatlich rund 15 Neukunden dazukommen.