Steiermarkschau
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KULTUR

Vielfältige Steiermark Schau präsentiert

Die nach 2021 zweite Ausgabe der Steiermark Schau widmet sich unter dem Überbegriff „Vielfalt des Lebens“ der Vermittlung verschiedener Aspekte der Biodiversität. Am Samstag wird sie eröffnet, am Freitag wurde sie an ihrem fixen Standort, der Tierwelt Herberstein, präsentiert.

Nachdem der mobile Pavillon der Schau bereits Ende März in Wien zu sehen war, wurde die gesamte Ausstellung in der Tierwelt Herberstein einen Tag vor der offiziellen Eröffnung am Samstag im Rahmen einer Presseführung präsentiert.

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Haus als Herzstück, Eiche als Trennung

Herzstück der Schau ist das in einer denkmalgeschützten Tenne neu eingerichtete „Haus der Biodiversität“. Konzipiert vom Leiter der Abteilung Naturkunde im Universalmuseum Joanneum, Wolfgang Paill, wird dort auf zwei Ebenen den Besuchern in fünf Themenbereichen die Bedeutung der Erhaltung der biologischen Vielfalt von Flora und Fauna nahegebracht.

Als diagonaler Raumteiler dient eine aus Holzelementen zusammengesetzte, stilisierte Eiche. Vermittelt werden die Inhalte sowohl durch konventionelle Displays, darunter Tier- und Pilzpräparate und 3D-Modelle, als auch durch interaktive Stationen.

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Relief und Außenstücke

Ergänzend zum „Haus der Biodiversität“ gibt es mehrere architektonische Interventionen entlang eines „Weges der Vielfalt“, der vom Haupteingang bis in das angrenzende Europaschutzgebiet Feistritzklamm führt. Im Eingangsbereich der Tierwelt befindet sich das „Herberstein-Relief“, ein an einen Kinderspielplatz erinnerndes, begehbares Relief.

Weitere Außenstationen sind das „Netzwerk Wald“, die „Arena der Lebensräume“ sowie ein sechs Meter hoher Aussichtsturm, der einen Rundblick auf den Tierpark und die umliegende Natur- und Kulturlandschaft ermöglicht.

Mobile Forschungsstation

An der unter dem Schloss Herberstein vorbeifließenden Feistritz ist ein „Forschungsmobil“ platziert – ein vom Nova Rock-Festival angekaufter und adaptierter Anhänger, in dem die großen und kleinen Besucher sich mithilfe einfacher Geräte und einem Mikroskop selbst als Forscher betätigen können. Bedauerlich ist, dass man mitten im Europaschutzgebiet massive Eingriffe in die natürliche Landschaft vorgenommen hat: Natürliche Wiesen wurden planiert und mit Rasen bedeckt, die Felswand unter der Burg wurde ihres natürlichen Bewuchses entledigt und eine parkartige Allee gepflanzt.

Pavillon der Steiermarkschau
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Pavillon auf der anderen Straßenseite

Der mobile Pavillon, der für die Dauer der Schau bis 5. November stationär bleibt, befindet sich – über eine neue Fußgänger- und Radfahrer-Brücke erreichbar – auf der anderen Seite der viel befahrenen L409. Im durchaus beeindruckenden Projektionsraum des Pavillons sind zehn Video-Beiträge von Kunstschaffenden, sowie elf Statements von Wissenschaftlern zu atmosphärischen Aspekten der Klima- und Weltraumforschung zu sehen. Eine Miniaturversion des Pavillons mit den gleichen Inhalten soll parallel zur Ausstellung in ausgewählte Kulturforen auf Europatournee gehen und im Herbst auch in den USA zu sehen sein.

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Acht Millionen Euro

Das Budget der Steiermark Schau 2023 beläuft sich auf acht Millionen Euro – 6,5 Millionen kommen vom Land Steiermark, 500.000 Euro davon aus der Landesrundfunkabgabe, der Rest entfällt auf Sponsoren und andere Drittmittel. Damit ist die aktuelle Schau niedriger budgetiert, als es die Kosten für die Steiermark Schau 2021 waren – diese beliefen sich auf 9,57 Millionen Euro.

Während der zehn Tage Ende März in Wien besuchten 20.000 Menschen den mobilen Pavillon. Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) zeigte sich daher guter Dinge, was die Besucher der diesjährigen Steiermark Schau anbelangt: „Ich würde mich freuen, wenn wir die regulären Besucherzahlen der Tierwelt Herberstein deutlich übertreffen“, so der Landeshauptmann. Jährlich besuchen laut Geschäftsführerin Alexia Getzinger im Durchschnitt 230.000 Menschen die zum Universalmuseum Joanneum gehörende Tierwelt Herberstein.

Shuttleservice wenigstens angedacht

Öffentlich ist die Steiermark Schau nur unter Inkaufnahme langer Anfahrtszeiten und je nach Ausgangsort mit mehrfachem Umsteigen erreichbar. Ein Shuttle-Service für die Dauer der Schau sei zwar angedacht, ein nachhaltiges Verkehrskonzepts jedoch nicht umsetzbar gewesen. Dafür wäre mehr Vorlauf und mehr Budget notwendig gewesen, hieß es vonseiten des Universalmuseums Joanneum.

Die Steiermark Schau ist das biennale Nachfolgeformat der früheren steirischen Landesausstellungen. Die erste Ausgabe war 2021 unter dem Titel „Die Ausstellung des Landes: Was war – wie es ist – was sein wird – wer wir sind“ in drei Grazer Museen und einem mobilen Pavillon zu sehen. Ziel des Ausstellungsformates ist das Aufgreifen aktueller gesellschaftlicher Themenkomplexe anhand des Beispiels der Steiermark.