Kind sitzt auf einem verrosteten Zaun und blick auf eine Plattenbausiedlung
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Chronik

Kinder schützen – aber wie?

Zuletzt hat eine offenbar psychisch kranke Frau in Weiz versucht, ihre jugendliche Tochter mit dem Polster zu ersticken. Doch was tun, wenn Kinder in Problemfamilien groß werden müssen? Wie schützt man sich gegen Gewalt aus den eigenen Reihen? Eine Recherche.

Krisen schaffen Krisen – Corona, Krieg und Teuerung schlagen sich aufs Gemüt und machen sich vermehrt innerhalb von Familien bemerkbar. Oft sind es die Kinder, die am meisten zu Leiden haben, wenn Eltern vom Leben überrannt werden, so Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac: „Unserer Erfahrung nach – und auch nach der vieler Professionisten und Professionistinnen, mit denen ich zu tun habe – ist die Anzahl der Problematiken in vielen Familien gestiegen. Das wird sich in Zahlen weisen, aber es ist wichtig, diese Kinder abzuholen, zu schützen und ihnen ein positives Aufwachsen zu ermöglichen.“

Notrufnummern

  • Polizei: 133
  • Frauenhelpline: 0800 222555
  • Frauenhäuser: 0316 429900
  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)

Hinsehen und nachfragen!

Denn Hilfe gibt es. Man muss sie allerdings aktivieren und informieren. Dazu braucht es Feingefühl und dennoch Entschlossenheit: „Da geht es nicht darum, diese Kinder und Jugendlichen aus den Familien herauszureißen, sondern wirklich passgenaue Hilfen in den Familien zu installieren; ob das Betreuer oder flexible Hilfen sind, da gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Man sollte sich konkret an diese Kinder- und Jugendhilfe wenden und dort eine Meldung machen.“

Enge Familienmitglieder sind hier genauso gefordert wie Pädagoginnen oder Betreuer in Schulen oder Kindergärten: „Wenn sich Kinder und Jugendliche verändern, neue Verhaltensweisen zeigen; dann kann man da durchaus erkennen, dass etwas in der Familie nicht rundläuft. Da sollte man hinsehen und nachfragen!“ Doch wie jede Branche benötigt auch die Kinder- und Jugendhilfe dringend Personal – nicht nur ausgebildete Sozialpädagoginnen auch Sachbearbeiter fehlen.