Die Grazer Berufsfeuerwehrt wurde um 23.40 Uhr alarmiert: Mehrere Anruferinnen und Anrufer meldeten eine Explosion in einer Wohnung im ersten Obergeschoß der Wohnanlage in Graz-St. Peter.
Einrichtungsgegenstände aus Wohnung geschleudert
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe sich ein Bild der Verwüstung gezeigt, teilte die Feuerwehr Mittwochfrüh mit. Durch die Wucht der Explosion und durch die darauffolgende Druckwelle in der Wohnung wurden nahezu alle Wände und Einrichtungsgegenstände zerstört; viele dieser Einrichtungsgegenstände wurden durch die Fenster nach außen geschleudert.
Der Bewohner, ein 63 Jahre alter Mann, befand sich auf der Terrasse – er erlitt schwere Verbrennungen und Schnittverletzungen, war laut Feuerwehr aber noch ansprechbar. Nachdem der Zugang durch die Wohnung nur schwer möglich war, wurde der Mann mittels der Drehleiter gerettet. In weiterer Folge wurde er dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben. Der Mieter Mieter befindet sich nun im LKH Graz in künstlichem Tiefschlaf; sein Zustand wird als stabil angegeben.
Nachdem der 63-Jährige gerettet worden war, wurde die Wohnung nochmals komplett durchsucht, und es wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt; ebenso wurden angrenzende Bauteile der Wohnhausanlage kontrolliert – diese wurden nicht beschädigt, sodass die restlichen Bewohnerinnen und Bewohner, die sich zur Sicherheit ins Freie begeben hatten, wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die Berufsfeuerwehr war mehrere Stunden mit 31 Kräften und acht Fahrzeugen im Einsatz.
Bewohner vergaß Gasventil abzudrehen
Ausgelöst wurde die Explosion laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit durch menschliches Fehlverhalten: Die Benützung eines Tischgaskochers führte zu einem unkontrollierten Gasaustritt – in Kombination mit einer künstlichen Zündquelle (offenes Licht oder Feuer) kam es zur Explosion.
Damit bestätigte der Sachverständige eine erste Aussage des 63-Jährigen: Dieser gab an, mit Gas gekocht und vergessen zu haben, den Gashahn abzudrehen; als er kurz darauf eine Kerze anzünden wollte, sei es durch das Gas in der Luft zur Explosion gekommen. Die Wohnung ist zur Gänze zerstört, die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.