Sparbuch und Eurobanknoten
APA/dpa/Daniel Karmann
APA/dpa/Daniel Karmann
Wirtschaft

Warum Banken Sparzinsen nicht erhöhen

Während die Kreditzinsen weiter nach oben gehen, merken die Sparenden nichts von Anstiegen. Experten raten genau die Angebote der Banken zu vergleichen und – wer Geld zum Sparen hat – vielleicht auch ein bisschen beim Veranlagen zuzuwarten.

Wenig Geld fürs Geld, das ist die nüchterne Realität, wenn es ums Sparen geht: Die Sparbuchzinsen für täglich fällige Einlagen liegen heute zwischen 0,001 und 1,5 Prozent. Auch der langfristige Vergleich ist interessant: Während Kreditzinsen mittlerweile das Niveau von 2010 erreicht und teils überschritten haben, ist das bei den Sparzinsen bei weitem nicht der Fall, hier ziehen die Banken offenbar nicht so schnell nach.

Nicht mehr auf Sparende angewiesen

Aber warum? „Es ist schon lange Zeit so, dass die Banken sich untereinander das Geld borgen und nicht mehr auf die Einlagen der Sparer angewiesen sind“, erklärt Sandra Battisti vom AK-Konsumentenschutz.

„Erstens gibt es bei den Kreditzinsen eine gesetzliche Verpflichtung, dass die Banken diese anpassen müssen. Bei den Sparbüchern und Konten gibt es diese gesetzliche Verpflichtung nicht. Zweitens haben die Banken sehr viel Geld – zum Teil von der Europäischen Zentralbank gesponsert – und daher noch keinen Anlass, die Zinsen zu erhöhen“, so Hannes Dolzer vom Fachverband Finanzdienstleister.

Vergleiche zahlen sich aus

Dazu komme, dass infolge der Teuerung die Nachfrage nach Krediten zurückgegangen sei, dementsprechend bräuchten die Banken derzeit weit weniger Geld als sonst. Was sollen die Sparer tun? „Machen Sie einen Preisvergleich! Wir haben einen Bankenrechner online – hier können Sie gut die Sparzinsen gut vergleichen“, rät Battisti.

„Ich würde das Geld nicht zu lange binden, weil es vielleicht noch die eine oder andere Zinserhöhung gibt. Und wenn das Geld gebunden ist, profitiert man davon nicht“, so Dolzer, Voraussetzung ist natürlich, dass man überhaupt Geld zum Sparen hat.