Nicht nur die Zahl der Straftaten von Jugendlichen steigt, sagte Gerhard Lachomsek, Leiter des Kriminalreferats der Grazer Polizei, sondern die Taten würden auch immer brutaler: „Es schaut beinahe so aus, als ob die Jugendlichen miteinander konkurrieren würden, wer da am brutalsten vorgeht.“
Auch landen laut Lachomsek immer öfter Bilder oder Videos von den Taten dann auf Social Media: „Es ist nach wie vor so, dass sich die Jugendlichen auch teilweise damit brüsten, ihre Taten auf Social Media ganz einfach anzupreisen. Wir sind auf dem Gebiet auch unterwegs, und da ergeben sich die einen oder anderen Ansätze für uns.“
Mehrere Jugendbanden in Graz
Derzeit gebe es in Graz mehrere Jugendbanden, mit denen die Polizei zu tun habe. „Wir gehen von Gruppen mit zwischen fünf und zehn Personen aus, allerdings sind die in wechselnder Zusammensetzung und auch nicht als ständige Gruppen über einen längeren Zeitraum zu betrachten. Es gibt einen starken Wechsel, und es kommen neue dazu, und alte lösen sich ganz einfach auf, weil es Probleme mit der Polizei gibt.“
Stärkere Zusammenarbeit innerhalb der Polizei
Die Polizei konzentriert sich auf die Jugendkriminalität und setzt dabei auf stärkere Zusammenarbeit: „Wir haben derzeit vier Schwerpunkte pro Monat, wobei wir kombiniert vorgehen. Die Kommandoebene ist im Kriminalreferat angesiedelt, hier wird auch die Analyse durchgeführt, was überhaupt ermittelt werden soll. Zur Verstärkung der Kollegen aus dem Kriminalreferat gibt es einen Stock von in etwa 30 Kollegen von den Grazer Polizeiinspektionen – vorwiegend sind es sehr junge Kollegen, die uns hier unterstützen“, so Lachomsek.
Straftaten Jugendlicher, mit denen die Grazer Polizei zu tun hat, sind vor allem Raubüberfälle, Drogendelikte und Einbrüche, die Täter hätten zu einem Großteil Migrationshintergrund.
Zuletzt wurde Jugendbande ausgehoben
Straftaten von Jugendlichen haben sich zuletzt gehäuft: Erst am Montag hob die Grazer Polizei eine elfköpfige Jugendbande aus, die in Parks und Lokalvierteln elf Raubüberfälle, teils sogar mit Elektroschockern, begangen habe. Die 15- bis 20-Jährigen aus Syrien, dem Irak und dem Kosovo kreisten dabei ihre Opfer ein und raubten ihnen Bargeld und Handys – mehr dazu in Jugendbande soll Raubserie verübt haben.