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Umwelt

„Grüne“ Energie: Neue Anlage für Wasserstoff

In Gabersdorf im Bezirk Leibnitz ist am Dienstag die erste außerbetriebliche Produktionsanlage für Wasserstoff eröffnet worden. 300 Tonnen des „grünen“ Wasserstoffs sollen laut dem Betreiber des Projektes, der Energie Steiermark, jährlich hergestellt werden.

Das Modellprojekt entstand auf einem 10.000 Quadratmeter großen Areal – 6.000 Quadratmeter davon sind für Photovoltaik und eine technische Anlage, in der aus Strom und Wasser mittels Elektrolyse „grüner“, also umweltfreundlich erzeugter, Wasserstoff produziert wird.

Startschuss für weitere Projekte

Die Gabersdorfer Wasserstoffproduktion ist eine Art Startschuss: Mit den Erkenntnissen, die man hier gewinnen will, soll ein steiermarkweiter Wasserstoff-Ausbau erfolgen – mit der 150-fachen Produktionsmenge von jetzt.

„Die nächste größere wird eigentlich bei der voest in Donawitz sein, wo wir rundherum auch erneuerbaren Strom haben – Wasserkraft, aber auch Photovoltaik. Dort wird direkt vor Ort ‚grüner‘ Wasserstoff erzeugt, den sie für die Stahlerzeugung brauchen“, so Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark.

Photovoltaik und Wasserstoff-Behälter auf Dach
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Der wesentliche Ansatz dabei sei, dass der im Sommer generierte Strom mit in den Winter genommen werde, so Vorstandsdirektor Martin Graf, „dass wir den Strom, den wir im Sommer mit Sonne und Wind produzieren werden, in den Winter transportieren können, indem wir speichern können – das ist der große Vorteil von Wasserstoff“.

Land investiert in nachhaltige Energiezukunft

Für das Land – mittlerweile 100-prozentiger Eigentümer der Energie Steiermark – sei das Wasserstoff-Modellprojekt ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Energiezukunft, so Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP): „Wir sind jetzt schon die Nummer-eins-Region in Österreich, wenn es darum geht, ‚grünen‘ Wasserstoff zu erforschen und jetzt auch ‚grünen‘ Wasserstoff zu produzieren.“

Anlage für „grünen“ Wasserstoff

Am Dienstag wurde in Gabersdorf im Bezirk Leibnitz eine Wasserstoff-Produktionsanlage eröffnet. 300 Tonnen sogenannten „grünen“, also umweltfreundlich erzeugten Wasserstoff, will man jährlich produzieren. Ähnliche Anlagen sollen in den nächsten Jahren im gesamten Bundesland entstehen.

Man wolle das Bundesland noch unabhängiger machen, so Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ): „Es gibt ja schon viele Ideen und Projekte, vor allem in der Industrie, und ich glaube, gerade in diesem Bereich liegt die Zukunft.“

Wolfram-Werk als Fixabnehmer

Der in Gabersdorf erzeugte Wasserstoff hat schon einen Fixabnehmer: das 30 Kilometer entfernte Wolfram-Werk in St. Martin im Sulmtal. In speziellen Transportbehältern wird er dorthin geliefert: „Für uns sind es jetzt noch kleine Mengen, etwa zehn Prozent unseres Wasserstoffbedarfs, aber das wird in Zukunft ausgebaut werden“, so Andreas Bock, Vorstand der Wolfram Bergbau und Hütten AG.

Nicht nur in der Industrie soll der in Zukunft erzeugte Wasserstoff verwendet werden – so denkt man daran, etwa künftige Wasserstoff-Autobusse in Graz oder auch wasserstoffbetriebene Züge zu versorgen.