Wolf im Wald
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Chronik

Drei Schafe verendet: Spuren weisen auf Wolf hin

In Oberstuttern in der Gemeinde Mitterberg-St. Martin im Bezirk Liezen hat in der Nacht auf Dienstag in dicht besiedeltem Gebiet vermutlich ein Wolf drei Schafe gerissen. Biss- und Pfotenspuren deuten auf einen Wolf hin, Klarheit soll jetzt eine DNA-Analyse ergeben.

Eine eingezäunte Wiese mitten im Siedlungsgebiet, daneben die Bundesstraße, und ein grauenvolles Bild, schildert Johannes Zeiler von der Landwirtschaftskammer – er ist stellvertretender Obmann im Bezirk Liezen: „Ich bin kontaktiert worden, es gibt gerissene Schafe in der Nähe von meinem Hof – da ist eine Hobbylandwirtin mit vier Schafen. Zwei Schafe sind tödlich verletzt worden, also regelrecht zerrissen worden, und ein Schaf, ein kleineres, sechs Monate altes Lamm, ist schwer verletzt worden – das ist dann in Folge notgetötet worden.“

DNA-Spuren sollen Gewissheit bringen

Amtstierarzt Wilfried Laubichler sicherte die Biss- und Pfotenspuren: „In diesem Fall ist das Bild, wie die Schafe getötet worden sind, schon sehr stark darauf hinweisend, dass es ein Wolf gewesen ist.“ Derzeit würden in Wien DNA-Spuren ausgewertet, die seinen Verdacht bestätigen sollen, so Laubichler.

Risse in dicht besiedeltem Gebiet

Dass ein Wolf einen etwa einen Meter hohen Zaun überwinden kann, sei nicht ungewöhnlich, sagt Zeiler – ganz im Gegenteil zum Ort der Risse, im dicht besiedelten Gebiet: „Das bedeutet, dass der Wolf die Scheu vor Menschen abgelegt hat oder nicht so scheu ist, wie man immer vermutet. Und dass er auch in Siedlungen Risse verursacht, und irgendwann sind Haustiere dran. Und irgendwann ist natürlich auch die Unruhe in den Menschen spürbar.“

„Nicht vom Aussterben bedroht“

Zeiler fordert daher eine Regulierung der Wolfsbestände: „Wir fordern, dass man auf EU-Ebene zumindest den Schutzstatus aufweicht, natürlich auch auf Landesebene. Es gibt 20.000 Wölfe in Europa. Er ist nicht vom Aussterben bedroht. Und natürlich, wenn kleine Kinder zur Schule gehen und an der Bushaltestelle frühmorgens warten müssen, dann haben einige Eltern schon wieder Bedenken geäußert, ob sie nicht mit dem Auto dorthin fahren und warten, bis der Schulbus kommt.“

Am Dienstag habe es bereits erste Gespräche mit der Landesregierung gegeben, so Zeiler – Details oder Ergebnisse sind allerdings noch nicht bekannt.