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Verkehr

Steiermark: Pkw-Dichte ging teilweise zurück

In sechs steirischen Bezirken ist im Vorjahr erstmals die Anzahl der Pkw im Verhältnis zur Einwohnerzahl gesunken. Als Grund dafür nennt der VCÖ die Teuerung, denn viele Menschen steigen auf Öffis oder Fahrrad um, um Kosten zu sparen.

Um zu dem Ergebnis zu kommen, berechnete die Mobilitätsorganisation VCÖ die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen. Der Rückgang beim Motorisierungsgrad liege daran, dass im Vergleich zu den Vorjahren die Bevölkerungszahl stärker, hingegen die Anzahl der Pkw deutlich geringer gestiegen ist. Zudem nahm im Vorjahr in gleich fünf steirischen Bezirken auch absolut die Anzahl der Pkw ab – am stärksten im Bezirk Leoben Land.

Graz hat mit 476 Pkw pro 1.000 Personen die niedrigste, die Südoststeiermark mit 714 Pkw pro 1.000 Personen die höchste Pkw-Dichte.

Die Teuerung als Mitgrund

Der VCÖ sieht unter anderem die Teuerung als Grund für diese Entwicklung. Um Kosten zu sparen, setzen viele auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad. „Wenn Haushalte kein Zweit- oder Drittauto benötigen, dann können sie ihre Mobilitätsausgaben deutlich reduzieren. Vor allem durch das regionale Klimaticket können sich alle, die ein gutes öffentliches Verkehrsangebot zur Verfügung haben, sehr viel Geld sparen und sind gleichzeitig klimaverträglicher mobil“, sagte Michael Schwendinger vom VCÖ.

Mit dem Klimaticket Steiermark etwa kann man um 468 Euro ein ganzes Jahr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in der Steiermark fahren. Stellt man das in Relation zum amtlichen Kilometergeld von 42 Cent, können mit dieser Summe lediglich 1.114 Kilometer mit dem Auto gefahren werden. Das entspricht im Schnitt etwa einem Monat Autofahren. Ein ein-Pkw-Haushalt erspart sich im Vergleich zu Haushalten mit zwei oder mehr Autos durchschnittlich rund 4.200 Euro pro Jahr.

Alternativen zum Auto seien überall nötig

Laut Schwendinger wäre es wichtig, auch ländliche Regionen besser an das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel anzubinden: „Umso wichtiger ist es, dort, wo das Angebot des öffentlichen Verkehrs für die Bevölkerung noch nicht attraktiv genug ist, zu verbessern. In dünner besiedelten Regionen ist das Linienangebot durch Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis zu ergänzen.“

Da auch in den Regionen viele Alltagswege kürzer als fünf Kilometer sind, ist der Ausbau der Radwege zentral, um die Autoabhängigkeit zu reduzieren – so der VCÖ. Vor allem Elektro-Fahrräder könnten viele Autofahrten ersetzen. Wichtig sei auch, dass man die Ortskerne und Nahversorgung stärkt, anstatt Supermärkte zu errichten, die nur mit dem Auto gut erreichbar sind.