Alte Hand und Kinderhand
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Soziales

Neues Netzwerk will Kinder besser schützen

Ein Netzwerk soll Kinder in der Steiermark künftig besser vor Gewalt und Missbrauch schützen. An der Pädagogischen Hochschule in Graz wurden nun die Grundzüge dafür präsentiert. Konkret soll bei der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen angesetzt werden.

Nach einer deutschen Studie – heimische Experten sagen, sie sei auch auf Österreich übertragbar – ist jedes dritte Kind mit mittelschwerer bis schwerer Gewalt konfrontiert. Reinhold Kerbl, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Hochsteiermark, Standort Leoben, bestätigt: „Wir sehen Kinder und Jugendliche, die misshandelt, missbraucht, vernachlässigt wurden eigentlich täglich. Sie landen auf unserer Psychosomatik, auf unserer Kinderpsychiatrie.“

Kinderschutz als Dauerschwerpunkt

Was tun? Wie Kinder und Jugendliche besser vor Missbrauch und Gewalt schützen? Bei der Kinderschutz-Enquete an der Pädagogischen Hochschule in Graz wurden die Grundzüge für geplante breite Initiativen präsentiert. So soll Kinderschutz zu einem Dauerschwerpunkt bei der Ausbildung von Lehrern werden, „dass man hier wirklich unterrichtet, wie Kinder fit gemacht werden und in Fort- und Weiterbildung LehrerInnen in solchen Netzwerken gut begleitet“, so Monika Gigerl, Professorin an der Pädagogischen Hochschule in Graz.

Wichtig dabei, so Hedwig Wölfl von der Kinderschutzorganisation die möwe, sei, „das so zu machen, dass nicht die Schulen, Kindergärten oder wer immer sich auf den Weg macht, überfordert sind. Und dass das Kinderschutzpläne sind, die nicht für die Schublade sind – sondern lebbar“. Ab Herbst sollen in steirischen Bildungseinrichtungen aller Regionen Kinderschutz-Veranstaltungen stattfinden, um Lehrer, Schüler und Eltern zu sensibilisieren. An den Schulen will man Verantwortliche gewinnen, die konkret mithelfen, Netzwerke rund ums Thema Kinderschutz aufzubauen und umzusetzen.