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Wirtschaft

Aufregung um möglichen Lithiumabbau

In einigen steirischen Gemeinden herrscht große Aufregung um ein Tochterunternehmen eines australischen Bergbauunternehmens, das in der Steiermark Lithium abbauen möchte.

In Glashütten nahe der Weinebene wurde schon vor Jahrhunderten Bergbau betrieben – jetzt interessiert man sich auch für einen möglichen Lithiumabbau im nahe gelegenen Wildbachgraben.

Der Chef eines europäischen Tochterunternehmens eines australischen Bergbaukonzerns bestätigte Explorationsprojekte für einen möglichen Lithiumabbau in der Steiermark: „Die Exploration ist die Vorstufe für kommerzielle Planungen, um dann gegebenenfalls später dort einen Bergbau auszuführen“, so Dietrich Wanke von European Lithium.

Wolfsberg für Abbau technisch gesehen startbereit

Auf der anderen Seite der Koralm – in Wolfsberg – sei man schon viel weiter, denn dort existiert bereits ein Stollen. Man wäre technisch gesehen startbereit, heißt es, die Finanzierung sei allerdings noch offen – mehr dazu in Lithiumabbau verzögert sich (kaernten.ORF.at, 14.10.2020).

Aufregung wegen Lithiumabbaus

Eine australische Firma will Lithium auch in der Steiermark abbauen. In den betroffenen Gemeinden zeigt man sich besorgt.

In der Steiermark stehen konkret drei Gebiete im Interesse des Unternehmens: Der Raum Bretstein-Lachtal im Bezirk Murtal, der Klementkogel im Bezirk Voitsberg und der Wildbachgraben nahe der Weinebene im Bezirk Deutschlandsberg. Anders als in Kärnten gebe es in der Steiermark aber noch keine Machbarkeitsstudie: „Um das von der Exploration in eine bergmännische Produktion zu überführen, geht im Regelfall mehr als eine Dekade ins Land“, so Wanke.

Steiermark-Karte
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Für das Unternehmen kommen für den Abbau von Lithium in der Steiermark drei Gebiete infrage: Der Raum Bretstein-Lachtal, der Klementkogel im Bezirk Voitsberg und der Wildbachgraben nahe der Weinebene im Bezirk Deutschlandsberg

Sorge um Trinkwasser, Ski- und Schutzgebiet

In den betroffenen Gemeinden herrscht dennoch schon jetzt Aufregung. Der Bürgermeister von Deutschlandsberg, Josef Wallner (SPÖ), hat Sorge um das Trinkwasser der Koralm – er fordert eine UVP-Prüfung. Der Bürgermeister von Oberwölz, Johann Schmidhofer (ÖVP), kann sich den Bergbau wegen des Skigebiets im Lachtal und eines Natura-2000-Schutzgebiets schwer vorstellen.

Die Gemeinden haben sowieso Parteistellung, sagt European-Lithium-Chef Wanke. Wenn es so weit ist und klar ist, wo abgebaut werden könnte, werde man auch transparent alle Seiten informieren.