SPÖ Chef Anton Lang
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Politik

SPÖ-Chef Lang: Ergebnis ist zu akzeptieren

Der steirische SPÖ-Chef Anton Lang will das Ergebnis der Mitgliederbefragung akzeptieren. Demnach soll der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil neuer Chef der Bundes-SPÖ werden. Der Abgeordnete Max Lercher geht nicht von einer Stichwahl aus.

Mit etwas mehr als einem Drittel der Stimmen setzte sich Hans Peter Doskozil vor dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) und der aktuell noch amtierenden SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner durch, wenn auch nur knapp: Denn auch auf Babler und Rendi-Wagner entfiel ebenfalls jeweils etwa ein Drittel der Stimmen – mehr dazu in Doskozil gewinnt bei Mitgliederbefragung (news.ORF.at).

Ob das Ergebnis für eine klare Entscheidung stehe, dazu sagte der steirische SPÖ-Chef Anton Lang: „Wir haben ein Ergebnis. Für mich ist dieses Votum bindend. Hans Peter Doskozil ist am ersten Platz, wenn auch knapp, aber Erster ist Erster. Und daher werde ich Hans Peter Doskozil auch unterstützen, und ich gehe davon aus, dass das auch die anderen Delegierten am Sonderparteitag so machen.“

„Doskozil wird das Richtige machen“

Pamela Rendi-Wagner werde sich, wie sie angekündigt hat, aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Politik zurückziehen. Dass Andreas Babler am bevorstehenden SPÖ-Sonderparteitag gegen Doskozil antritt, gilt als wahrscheinlich. „Das mag sein. Ich gehe aber davon aus, dass das nicht so ist. Ich glaube, es muss endlich Ruhe einkehren. Wir haben uns wochenlang, ja monatelang mit uns selbst beschäftigt. Die Mitgliederbefragung ist vorbei. Am Parteitag müssen die Weichen gestellt werden für eine geeinte Sozialdemokratie, damit wir uns endlich diesen Themen widmen können, diese Themen, die die Leute interessieren und die sie von uns erwarten.“

Doskozil gewinnt bei Mitgliederbefragung

Hans Peter Doskozil hat die SPÖ-Mitgliederbefragung über Parteivorsitz und kommende Spitzenkandidatur für sich entschieden. Laut dem von der Vorsitzenden der Wahlkommission, Michaela Grubesa, Montagnachmittag verkündeten Ergebnis erhielt der burgenländische Landeshauptmann 33,68 Prozent der Stimmen. Platz zwei ging an Andreas Babler, Dritte wurde Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner.

Er gehe davon aus, dass Hans Peter Doskozil auch das Richtige mache, um am Parteitag hier ein tolles Votum zu bekommen, sagte Lang.

Es wird Gespräche in der Landespartei geben

Um Differenzen in der steirischen SPÖ auszuräumen, werde man Gespräche führen, so der steirische SPÖ-Chef, „aber ich gehe davon aus, dass die Partei über allem steht – das Wohl der Partei, der Sozialdemokratie und vor allem das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in Österreich. Und die Sozialdemokratie kämpft für die Menschen in der Steiermark, aber vor allem in ganz Österreich. Und daher bin ich überzeugt davon, dass die Sozialdemokratie in der Steiermark sich geeint für dieses Mitgliedervotum ausspricht.“

Mitgliedervotum zu akzeptieren

Ob Lang selbst zufrieden mit Doskozil sei, dazu wiederholte er, er habe stets gesagt, dass es weder eine Empfehlung geben werde noch, dass er verraten würde, wen er selbst gewählt habe. Die Mitglieder hätten entschieden; das sei zu akzeptieren. „Ich wünsche mir – und ich hoffe –, dass die Sozialdemokratie zur Ruhe kommt. Ich hätte mir nicht gedacht, dass mehr als 70 Prozent an dieser Befragung teilnehmen. Also gehe ich davon aus, dass man hier wirklich das Mitgliedervotum respektiert.“

Lercher: „Stichwahl wird nicht kommen“

Der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer und Nationalratsabgeordnete Max Lercher geht nicht davon aus, dass es zu einer Stichwahl kommen wird: „Man kann natürlich eine Stichwahl fordern, die wird aber nicht kommen. In zwei Wochen ist der Parteitag, das wäre wie wenn man bei einem Abfahrtslauf noch einmal fahren möchte, weil einem das Ergebnis nicht passt“, so Lercher im ZIB2-Interview.

SPÖ-Mandatar Lercher zu Doskozils Sieg

Nationalratsabgeordneter Max Lercher kommentiert den Ausgang der SPÖ-Mitgliederbefragung, bei der sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil knapp vor Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler und der SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Rendi-Wagner durchsetzen konnte.

Die Mitgliederbefragung gebe jetzt einmal eine Tendenz vor. „Die Gremien und der Parteitag haben in demokratischer Reife darauf aufzusetzen. Die Sozialdemokratie ist gut beraten, wenn wir jetzt Richtung Einigkeit und nicht wieder weiter Richtung Personaldebatten argumentieren“, so Lercher, den Doskozil am Montag als eine der „Zukunftshoffnungen“ der Partei bezeichnete. Er werde „sicher eine Rolle spielen“, ob wieder als Bundesgeschäftsführer, wollte Doskozil noch nicht bestätigen.