Sport

GAK hat die Hand am Meisterteller

Zehn Jahre nach der Neugründung des Vereins ist der GAK ganz knapp dran, wieder in die Fußball-Bundesliga aufzusteigen: Die Grazer gewannen am Freitag das letzte Heimspiel gegen Amstetten mit 2:0 – mit einem Sieg in der letzten Runde sind dem GAK Titel und Aufstieg nicht mehr zu nehmen.

Die Partie der Grazer verlief ähnlich wie jene in der Vorwoche gegen Rapid II: Der GAK hatte eigentlich schon in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, die erlösende Führung fiel aber erst nach dem Seitenwechsel. Michael Liendl schlug eine Maßflanke auf Lenn Jastremski, der den Ball volley versenkte. Für das 2:0 sorgte dann Liendl aus einem Elfmeter, der Schlusspunkt ging auf das Konto von David Peham. Damit durfte der GAK über den vierten Sieg en suite jubeln.

Auch Meisterschaftskonkurrent Blau Weiß Linz fuhr nach Startproblemen einen Dreier ein: In der ersten Hälfte erwiesen sich die Jung-Rapidler noch als ebenbürtiger Gegner, ehe ausgerechnet ein künftiger Hütteldorfer zuschlug und die zweite Mannschaft seines künftigen Arbeitgebers in die Ostliga schickte: Fally Mayulu, der ab Sommer für die Rapid-Profis stürmt, war in der 51. Minute mit einem abgefälschten Schuss via Innenstange erfolgreich.

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GAK – Amstetten
APA/ERWIN SCHERIAU
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In der letzten Runde am 4. Juni bekommt es der GAK auswärts mit dem FC Dornbirn zu tun, Blau Weiß Linz empfängt Sturm Graz II. Die Gegner der beiden Rivalen brachten am Freitag den Liga-Verbleib unter Dach und Fach – mehr dazu in GAK und BW Linz rittern um Aufstieg (sport.ORF.at).

St. Pölten ist raus aus dem Titelrennen

Der dritte Aufstiegsaspirant ging dagegen leer aus: St. Pölten machte gegen den FAC das Spiel, doch die Gastgeber die Tore – in Abwesenheit des verletzten SKN-Abwehrchefs Christian Ramsebner brachte ein Treffer von Christopher Kröhn und ein Eigentor von David Riegler die Entscheidung. Ein Weitschusstor durch Rio Nitta war für die Gäste zu wenig, um die dritte Niederlage in Folge zu verhindern.

Keine großen Budget-Änderungen bei Aufstieg

Für den GAK wäre der Aufstieg in die erste Liga zugleich die Rückkehr in einen vollständigen Profibetrieb. Aktuell beträgt das Budget des Grazer Stadtklubs vier Millionen Euro – das würde sich zwar laut Geschäftsführer Matthias Dielacher in der höchsten Liga „nicht dramatisch erhöhen“, es seien aber mehr Zuseherinnen und Zuseher bei den Spielen zu erwarten. In der Saison 2022/23 besuchten bislang im Schnitt 2.800 Fans die Spiele der „Roten“. Finanziell will man jedenfalls im Falle des Aufstiegs keine Risiken eingehen.

GAK – Amstetten
APA/ERWIN SCHERIAU

Nach dem Aufstieg folgte der Fall

Der letzte große nationale Erfolg des GAK liegt 19 Jahre zurück: Im Jahr 2004 holte man unter dem damaligen Cheftrainer Walter Schachner das Double – also die Meisterschaft und den ÖFB-Cup. Diese Sternstunde musste der Verein in den folgenden Jahren allerdings teuer bezahlen: Von 2007 bis 2012 brachte die Fußball-Sektion des Grazer Athletiksport Klubs vier Konkursanträge ein, und der Profibetrieb wurde schließlich eingestellt.

Es folgte die Neugründung des mittlerweile wieder eingegliederten Nachfolgevereins und 2013 der Neustart in der untersten Spielklasse. Sportlich nahm der Verein schnell Fahrt auf und schaffte bis zum Sommer 2018 einen Durchmarsch bis in die Regionalliga. 2019 rückte der GAK in die zweite Spielklasse auf und steht jetzt vor der Möglichkeit, erstklassig zu werden.

Eine Vereinslegende macht den Unterschied

In der vergangenen Saison belegte der GAK Rang sieben, heuer spielt man um den Aufstieg. Neben Kapitän Marco Perchtold und Markus Rusek trug vor allem auch der Routinier und ehemalige Deutschland-Legionär Michael Liendl einen erheblichen Teil dazu bei. Der mittlerweile 37-Jährige, der auch Teil der Double-Sieger-Mannschaft 2004 war, hat sich in seinem zweiten Jahr beim GAK zum Schlüsselspieler entwickelt.

Michael Liendl nach dem Spiel gegen Amstetten

Sieben Tore erzielte Liendl in dieser Saison selbst, 18 bereitete der Spezialist für Standardsituationen vor. Für den Routinier geht heuer aber ein langer Weg zu Ende – er kündigte an, nach dieser Spielzeit seine Karriere beenden zu wollen.