Kurz vor 11.00 Uhr wurde über den Notruf Anzeige erstattet, dass in einem Wohnhaus in Mooskirchen mehrere Schüsse gefallen sein sollen. Mehrere Personen konnten in den Keller des Hauses flüchten, sie wurden von der Cobra unverletzt aus dem Haus geholt. Es handelte sich laut Polizeisprecher Fritz Grundnig um „vier bis fünf Personen“.
Zahlreiche Polizeistreifen umstellten das Haus, neben der Cobra war auch eine Verhandlungsgruppe im Einsatz, Kräfte der Bereitschaftseinheit und der Schnellen Interventionsgruppe sorgten für Absperrmaßnahmen um den Einsatzort.
Knapp vor 15.00 Uhr gab die Polizei dann Entwarnung: Als die Einsatzkräfte in das Haus vorrückten, fanden sie die Leichen des Opfers und des Schützen, der Suizid beging. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 57-Jährigen, der Schütze ist ein 89-Jähriger, der als Jäger aktiv gewesen sein soll – der 57-Jährige war der Schwiegersohn der Lebensgefährtin des 89-Jährigen.
Jahrelange Streitigkeiten
Das Motiv und der genaue Tathergang sind noch unklar. Die Polizei bestätigte aber mittlerweile, dass es zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer jahrelange Streitigkeiten gegeben haben soll. Der 89-Jährige soll den Schwiegersohn seiner Partnerin mit einem Schuss aus einem legal besessenen Jagdgewehr erschossen haben.
„Steiermark heute“-Reporterin Ulli Enzinger berichtet vom Tatort in Mooskirchen.
Im Ort herrsche, so Bürgermeister Engelbert Huber, tiefe Betroffenheit: „Die älteren Herrschaften waren sehr gut integriert, wir haben uns fast wöchentlich irgendwo gesehen. Aber auch die junge Familie hat sich gut eingebracht. Deshalb ist es für mich so erschütternd, das in unserer eigentlich intakten Gemeinschaft erleben zu müssen.“ Die Angehörigen, die zur Tatzeit auch im Haus waren, konnten noch nicht befragt werden – sie werden vom Kriseninterventionsteam betreut.
Hilfe bei Suizidgedanken
Vier von fünf Österreicherinnen und Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Suizid – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.
- Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
- Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
- PsyNot: 0800 44 99 33
- Schuldnerberatung: 0316 37 25 07
- Männernotruf: 0800 246 247
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch für Männer, die Rat brauchen.