Gibt es im Winter keine tiefen Minusgrade, dann gibt es viele Zecken, vereinfacht Gernot Kunz, Insekten-Experte der Universität Graz: „Für die Zecken ist eigentlich entscheidend, wie warm der Winter ist – das ist jedes Jahr in den letzten Jahren ähnlich gewesen. Und dann ein zweiter Faktor natürlich – die Zecken brauchen Säugetiere, an denen sie sich vermehren.“ Auch hier ist das Angebot da.
FSME-Impfung schützt sehr gut
2022 erkrankten 21 Steirerinnen und Steirer an der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – diese kann zu einer Hirnentzündung und im Extremfall zu Lähmungen und zum Tod führen. Ärztin Barbara Pitner von der Impfstelle der Landessanitätsdirektion Steiermark sagt: „Die Impfung schützt sehr gut gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die zweite Erkrankung, die durch Zecken übertragen werden kann, ist die Borreliose, da gibt es leider keine Impfung. Da gilt es, den Zeckenbiss genau zu beobachten und dann rechtzeitig beim Hausarzt Hilfe zu holen.“ Jährlich erkranken in Österreich geschätzt bis zu 70.000 Menschen an Borreliose – sie werden mit Antibiotika behandelt.
Auffrischung nach drei bzw. fünf Jahren
Die Schutzimpfung gegen FSME kann man sich bis 27. Juli holen, und auch jetzt ist Impfen noch sinnvoll, sagt Pitner: „Die Impfaktion wird in der Regel sehr gut angenommen. Wir empfehlen eine Auffrischung in der Regel bis zum 60. Lebensjahr alle fünf Jahre nach vollständiger Grundimmunisierung beziehungsweise ab dem 60. Lebensjahr alle drei Jahre.“ Geimpft wird in der Impfstelle des Landes Steiermark in Graz, im Grazer Gesundheitsamt und teilweise in den Bezirkshauptmannschaften sowie bei Fach- und Hausärztinnen und -ärzten.