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Umwelt

Pilotprojekt: Klimaschutz im Operationssaal

Das LKH Feldbach-Fürstenfeld rüstet im Rahmen eines KAGes-Pilotprojekts auf gefiltertes und damit klimafreundliches Narkosegas um. Bei Operationen werden Treibhausgase eingespart, die früher durch eine Abluftanlage ins Freie transportiert wurden. Dazu kommt eine neue Filteranlage zum Einsatz.

Der Operationssaal als großer Müllproduzent: Einwegmaterialien, Verpackungen und auch Narkosegas. Seit 2016 schon setzt man an den Standorten Feldbach und Fürstenfeld auf das am wenigsten klimaschädliche Gas.

Filter, den Patienten nicht spüren

Ab nächster Woche soll Anästhesie dann noch umweltfreundlicher stattfinden: Ohne dass sich für Patienten etwas am Prozedere ändert, werden bei Narkosen künftig keine Treibhausgase mehr freigesetzt.

Dafür sorge ein eingebauter Filter in der Absauganlage, erklärte Thomas Kole, Anästhesist am LKH Feldbach-Fürstenfeld: „Diese Filter fangen das von den Patienten ausgeatmete Narkosegas wieder auf und speichern es. Der Filter wird dem Hersteller zugeschickt, da wird das aufbereitet, und das Narkosegas kann somit am nächsten Patienten wieder angewendet werden“, so Kole.

Großes Einsparungspotenzial

Narkosemittel filtern und recyceln: Entwickelt hat diese Technologie, die seit 2017 in Österreich zugelassen ist, eine deutsche Firma. Das war damals weltweit einmalig und eine Marktlücke, die alleine für das LKH Feldbach-Fürstenfeld enormes ökologisches Einsparungspotenzial hat. „Wir machen 7.000 Narkosen im Jahr am LKH Feldbach-Fürstenfeld, an beiden Standorten. Das hängt ab von der Berechnungsweise, aber wir gehen von 218 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr aus, das man einsparen könnte“, so Kole.

Die KAGes prüft aktuell, ob die innovative Filtertechnik bei Narkosen auch an weiteren steirischen Standorten künftig zum Einsatz kommen wird.