Miete
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Immer mehr Anfragen beim Mieterschutzverband

Die Teuerung hat auch die Mieten in die Höhe schnellen lassen – viele Mieter mussten im letzten Jahr gleich mehrmalige Kostensteigerungen erfahren. Das bemerkt man auch beim steirischen Mieterschutzverband, wo die Anfragen in den letzten zwölf Monaten um 50 Prozent anstiegen.

Es sind die sogenannten „Wertsicherungsklauseln“, die dafür sorgen, dass vielen Mietern seit Monaten eine Mieterhöhung nach der anderen ins Haus flattert.

„Indexklauseln haben sich massiv geändert“

„Die Indexklauseln haben sich in den letzten Jahren massiv geändert. Früher war es ortsüblich, dass halt fünf Prozent Schwankungsbreite vereinbart worden ist – das bedeutet, dass ungefähr alle zwei bis drei Jahre höchstens eine Erhöhung des Hauptmietzinses stattfinden konnte. Mittlerweile sehen wir zwei bis drei Prozent Schwankung – das bedeutet, dass gerade jetzt bei der starken Inflation Mieter alle drei, vier, fünf Monate spätestens neue Erhöhungen bekommen“, sagt Barbara Walzl-Sirk vom steirischen Mieterschutzverband.

Auch Nachforderungen werden häufiger

Aber auch Nachforderungen der Inflationsanpassung – diese seien bis zu drei Jahre möglich – seien häufiger: „Die letzte Indexnachverrechnung, die ich hatte, das waren ungefähr 2.300 Euro, und das ist dann schon eine böse Überraschung für einen Mieter, der das Mietverhältnis beendet hat.“

OGH-Erkenntnis könnte Mietern Hoffnung machen

Nun, so Walzl-Sirk weiter, gebe es aber ein neues Erkenntnis des Obersten Gerichtshofes, der bei der Überprüfung einer dieser Wertsicherungsklauseln festgestellt hat, dass diese nicht dem Konsumentenschutzgesetz entspräche, da es für den Mieter nicht ausreichend erkennbar sei, mit welchen Preissteigerungen er zu rechnen habe. Die Expertin geht davon aus, dass dies zu einer Welle führen könne, die möglicherweise viele dieser Klauseln beeinspruchbar machen könnte.

Walzl-Sirk rät, Erhöhungen auf jeden Fall von Experten überprüfen zu lassen und vor allem auch neue Mietverträge durchsehen zu lassen, damit man nicht nach der Unterschrift von unerwarteten Preissteigerungen betroffen ist.