Das Mädchen war mit einer Freundin in dem Einkaufszentrum auf Entdeckungstour gegangen. Die beiden Mütter saßen in der Zwischenzeit in einem Restaurant des Einkaufszentrums und hatten Essen bestellt.
Mädchen gelangten über Absperrung aufs Dach
Die Kinder gelangten unbemerkt über einen mit einer Kette abgesperrten Bereich auf das begrünte Dach des Gebäudes, wo sich auch mehrere Kunststofflichtkuppeln von Geschäftsräumen befinden. Als das neunjährige Mädchen auf eine der Lichtkuppeln kletterte, brach der Kunststoff und das Kind stürzte vier Meter in die Tiefe.
Schwer verletzt
Das Mädchen prallte auf einem Verkaufspult mit mehreren Einlegeböden auf. Eine Verkäuferin alarmierte sofort die Rettung und ein zufällig anwesender Arzt leistete Erste Hilfe, bis das Notarztteam eintraf. Die Neunjährige erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Grazer Kinderklinik gebracht.
Genauer Unfallhergang noch unklar
Zur genauen Klärung des Unfallhergangs seien noch weitere Erhebungen notwendig, heißt es; dabei stellen sich der Polizei vor allem zwei Fragen: Waren die Absperrungsmaßnahmen durch eine Kette ausreichend, und wie sieht es mit der Tragfähigkeit der Kunststoffkuppel aus? Sie könnte aus Altersgründen dem Gewicht der Neunjährigen nicht mehr standgehalten haben, möglich ist aber auch, dass das Kind auf der Kuppel herumgesprungen war und sie deswegen nachgegeben hatte.
Ob das Mädchen dazu befragt wird, steht noch nicht fest: In der Regel werden Kinder unter 14 eher nicht einvernommen, heißt es bei der Pressestelle der Polizei. Am Zug ist nun die Staatsanwaltschaft Graz: Sie hat zu beurteilen, ob eventuell ein strafrechtliches Verhalten vorliegt und dann weitere Ermittlungen eingeleitet werden.