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Gesundheit

Ausbau der Primärversorgung geplant

Aktuell gibt es in der Steiermark zwölf Primärversorgungszentren, 40 sind es bundesweit, und die Regierung plant einen weiteren Ausbau. Experten sind zuversichtlich, dass dieser Plan in der Steiermark rasch umgesetzt werden kann, denn hier seien sieben weitere Zentren bereits im Gespräch.

Die Regierungskoalition einigte sich beim Ausbau der Primärversorgungszentren, die von Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern gemeinsam mit Therapeuten geführt werden: Konkret soll es bis 2025, also binnen zwei Jahren, dreimal so viele solcher Zentren wie derzeit geben. Am Mittwoch geht das Gesetz bereits durch den Ministerrat und direkt weiter ins Parlament. Davor hatte die Regierung mindestens hundert weitere Stellen für Kassenärzte angekündigt – mehr dazu in Plan für mehr Zentren zur Primärversorgung (news.ORF.at).

Sieben neue steirische Zentren im Gespräch

In der Steiermark erfülle man die Vorgaben des Bundes schon jetzt, sagt Vinzenz Harrer, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Anzahl der Primärversorgungseinheiten in der Steiermark bis Ende des Jahres sogar auf 20 ansteigen könnte: „Für die Steiermark ist es so, dass es uns den Weg bestätigt, den wir seit einiger Zeit gehen. Wir haben zurzeit zwölf Primärversorgungszentren voll in Betrieb – plus Eisenerz, das ist eine Sonderlösung. Und wir sind bei sieben weiteren Primärversorgungszentren in konkreten Gesprächen, haben auch schon Ärztinnen und Ärzte dazu.“

Auch die steirische Ärztekammer meint, dass die aktuellen Bestimmungen ausreichend wären, so Präsident Michael Sacherer: „Aus unserer Sicht ist es nicht zwingend notwendig, eine neue gesetzliche Regelung zu schaffen, weil es uns in der Steiermark mit den bestehenden gesetzlichen Grundlagen ausreichend gelungen ist, dieses Konstrukt der Primärversorgungszentren mit Leben zu erfüllen.“ Die Zentren seien eine gute Ergänzung zu den Hausärzten; je nach Region könne damit das Angebot ausgebaut und verbessert werden.

Zentren für junge Ärzteschaft attraktiver

Sowohl Harrer als auch Sacherer betonen außerdem, dass die Zentren speziell für jüngere Medizinerinnen und Mediziner attraktiv seien, weil sie ein geringeres finanzielles Risiko tragen würden als bei der alleinigen Übernahme einer Praxis. Auch Regelungen für Vertretungen im Krankheitsfall oder flexiblere Arbeitszeiten seien in Primärversorgungszentren einfacher umzusetzen als bei Hausarztpraxen – 28 Stellen dort sind in der Steiermark laut ÖGK derzeit übrigens unbesetzt, zwölf davon bereits länger als drei Monate.