Anonyme Frau mit Handy am Ohr
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Gesundheit

PsyNot: Hotline für psychiatrische Krisen

Gewalt als letzte Eskalationsstufe bei Konflikten scheint immer häufiger vorzukommen – zuletzt bei einem Doppelmord mit anschließendem Suizid in St. Peter am Kammersberg. Das Land verweist auf eine kostenlose Hotline, die in Krisen helfen kann.

Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, an die sich Betroffene von persönlichen Krisen wenden können – eines davon ist die anonyme und kostenlose PsyNot-Telefon-Hotline des Landes, die auch rund um die Uhr besetzt ist.

Die Leiterin Ulrike Walch sagt, sie merke, dass Menschen derzeit vermehrt unter Stress stehen: „Persönlich oder aus unserem Erfahrungsbereich mit PsyNot würde ich jetzt den Schluss ziehen, dass es den Menschen immer enger wird und dass es weniger Ausweichmöglichkeiten zu geben scheint und dann verzweifelte Taten gesetzt werden.“

In Notsituationen ins Gespräch kommen

Umso wichtiger sei es, auf Hilfsangebote hinzuweisen, die schnell und vertraulich sind – speziell dann, wenn man über einen Suizid oder einen erweiterten Suizid nachdenkt. „Dafür ist ein telefonisches Angebot sehr passend, weil man dann weder jemandem in die Augen schauen muss, noch seinen Namen nennen muss, sondern einfach noch einmal ins Gespräch kommen kann“, meint Walch.

PsyNot

Das PsyNot-Krisentelefon ist rund um die Uhr unter der Nummer 0800 44 99 33 erreichbar. Hier geht es zur PsyNot-Website.

„Wenn plötzlich die Gedanken immer mehr um Themen kreisen wie ‚Es gibt keinen Ausweg‘, ‚Ich weiß nicht, was ich tun soll‘, ‚Das Leben macht keinen Sinn mehr‘, ‚Ich mag nicht mehr‘ und ‚Ich kann nicht mehr‘, dann ist auf jeden Fall schon höchste Alarmstufe“, schildert die PsyNot-Projektleiterin.

Anruf kann Verzweiflungstaten verhindern

Von außen sei es oft schwierig zu erkennen, ob es jemandem schlecht geht – hier nennt die Expertin als Beispiele, dass sich Menschen eher zurückziehen oder gedrückt wirken und stiller werden; es kann aber auch sein, dass Menschen aggressiver auf Alltagssituationen reagieren. Manche Personen zeigen auch überhaupt keine Veränderung, obwohl ein Ereignis passiert ist, das eine Veränderung erwarten lassen würde.

Walch selbst sei überzeugt, dass ein Griff zum Handy Gewalt- und Verzweiflungstaten verhindern könne: „Davon bin ich überzeugt, und ich bin mir auch ganz sicher, dass wir in den vergangenen sechs Monaten, seit es uns gibt, schon mehrfach Menschen unterstützen konnten bei der Suche nach Lösungen, die pro Leben sind.“