Bereits seit vergangenem Herbst ermittelt die Polizei – mehrere Anzeigen, darunter auch aus Deutschland, brachten den Fall ins Rollen; der Polizei wurden dabei sogar Videos von fragwürdigen Trainingseinheiten zugespielt.
Dabei sei etwa zu sehen, wie der Mann die Tiere gewaltsam auf eine Motorhaube drückte, Hunde bis zu 40 Minuten am Boden fixierte oder ihnen Tritte in die Weichteile versetzte; auch das Hochheben der Hunde mit Würgegriff sowie der Einsatz eines Hundes als Provokateur gehörten zu den Gepflogenheiten des Mannes.
Die darauffolgenden Ermittlungen ergaben, dass der Frühpensionist im Internet und auf seinem Youtube-Kanal offenbar die Resozialisierung von sogenannten Problemhunden in kürzester Zeit anbot. Auch stellte sich dann noch heraus, dass der Mann offenbar keine Ausbildung als Tiertrainer hatte und dennoch gewerbliche Kurse anbot – daher wird nun auch wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt.
Geständig, sich aber keiner Schuld bewusst
Der 51-Jährige selbst zeigte sich bei der Einvernahme zu den praktizierten Methoden geständig – dabei sei er sich jedoch keiner Schuld bewusst: Diese Methoden seien der einzige und richtige Weg, um „Problemhunde“ vor dem Tode bzw. Einschläfern zu bewahren.
Auch die 42-jährige Lebensgefährtin des Mannes wird wegen Verdachts der Beihilfe und Anstiftung zur Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft Graz angezeigt. Außerdem laufen Ermittlungen gegen eine 27-jährige Frau aus Hamburg, die Methoden des Mannes bei einem gemeinsamen Training nachgeahmt haben soll.
Zeugen gesucht
Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach Hinweisen, Zeugen oder Geschädigten im Zusammenhang mit diesen Trainingsmethoden. Bei Informationen soll man sich unter der Nummer 059133/6141 an die ermittelnden Beamen wenden.