Untersuchung mit einem Stetoskop aufgenommen am Donnerstag, 22. August 2013, (gestellte Szene).
APA/HELMUT FOHRINGER
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Soziales

Maßnahmenbündel für Gesundheitswesen beschlossen

Um das steirische Gesundheitssystem weiter zu entlasten, ist von der Gesundheitsplattform Steiermark ein neues Maßnahmenbündel beschlossen worden. Es reicht von einem Pilotprojekt zur „Übergangspflege“, dem digitalen Ausbau im Bereich Dermatologie bis hin zur Attraktivierung von Allgemein- und Zahnmedizin.

Im Landespflegezentrum (LPZ) Mürzzuschlag werde es ab August eine „Übergangspflege“ für Menschen, die keinen akutstationären Aufenthalt mehr benötigen, aber für Remobilisation oder Therapien noch zu schwach sind, geben.

Pilotprojekt zur „Übergangspflege“

Dabei werden die Patientinnen und Patienten in bis zu 28 Tagen auf eine Entlassung nach Hause beziehungsweise auf eine weiterführende Remobilisation vorbereitet. Diese dürfen maximal die Pflegestufe 4 aufweisen. Im LPZ stehen für das spezialisierte Versorgungsangebot maximal 26 Betten zur Verfügung. Für das vorerst zweijährige Pilotprojekt wurde ein Budget von 2,14 Millionen Euro beschlossen.

Ausbau digitaler Angebote im Bereich Dermatologie

Als weitere Maßnahme werde das Projekt „Tele-Dermatologie“ steiermarkweit ausgebaut. Bisher wurde in den Bezirken Liezen und Leibnitz eine Plattform erprobt, bei der Patientinnen und Patienten Fotos von Muttermalen, Akne, Pilzinfektionen oder anderen Hautkrankheiten mitsamt Fragen und Fragebogen auf der Plattform hochladen können – innerhalb von ein bis zwei Arbeitstagen erhalten diese eine Antwort von ausgewiesenen Hautärztinnen und -ärzten. In Liezen und Leibnitz wurde festgestellt, dass dadurch die Wartezeiten bei Dermatologinnen und Dermatologen sanken und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten hoch gewesen sei. Damit sollen auch Krankenhäuser entlastet werden, so der Landtagsabgeordnete Klaus Zenz (SPÖ).

Attraktivierung von Allgemein- und Zahnmedizin

Gleichzeitig setze man Maßnahmen, um die Attraktivierung von Allgemein- und Zahnmedizin zu erhöhen. Im Bereich der Allgemeinmedizin soll es etwa für Studierende mehr Vermittlung von Praxisnähe durch organisierte Treffen mit Kassenärztinnen und -ärzten geben. Außerdem werden Praktikumsplätze weiter gefördert und ausgebaut.

In der Zahnmedizin fördere man beispielsweise die Praxisgründung in ausgewählten Regionen durch eine Anschubfinanzierung. Außerdem schaffe man verbesserte Rahmenbedingungen durch die Errichtung von Gesundheitszentreten und postpromotionelle Ausbildungsmöglichkeiten bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Damit wolle man die Versorgung in ländlichen Regionen sicherstellen. Außerdem sollen Ärztinnen und Ärzte „ordentlich honoriert“ werden, erklärten Vinzenz Harrer und Josef Harb von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Gesundheitswesen soll „zukunftsfit“ gemacht werden

Des Weiteren wurde das Gesundheitstelefon 1450 bis zum Jahresende 2025 verlängert, ergänzten die Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark Michael Koren und Bernd Leinich. Durch das Maßnahmenbündel werden weiters die Frauengesundheit und die Versorgung von Menschen mit Behinderung gefördert; außerdem wurden zusätzliche Gesundheitszentren und zusätzlich Finanzmittel, beispielsweise für das Krankenhaus Graz-Mitte und die Geriatrischen Gesundheitszentren, beschlossen. Insgesamt soll so das steirische Gesundheitswesen „zukunftsfit“ gemacht werden, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).