30 angehende Einsatzleiter von den verschiedensten Ortsstellen der Steiermark trainieren derzeit am Dachstein die Führung künftiger Einsätze.
Immer mehr Unfälle in den Bergen
Die Mitglieder trainieren den Ernstfall – sie müssen verstiegene, verirrte und auch verletzte Personen im alpinen Gelände retten. Und diese Einsätze würden immer öfter nötig, sagt Stefan Schröck von der Bergrettung Steiermark: „Die Anzahl der Unfälle im alpinen Gelände nimmt stetig zu. Sehr viele Personen sind verstiegen, verirrt oder blockiert im Gelände. Die Anzahl der verletzten Personen stagniert oder ist leicht steigend.“
Tourenplanung ist essenziell
Der häufigste Fehler sei, einfach draufloszugehen, so der erfahrene Experte: „Man bereitet sich zu wenig vor. Man soll einfach schauen, wie das Wetter wird. Die Ausrüstung anpassen an die sportliche Aktivität, die man vorhat. Wer sich dabei nicht sicher ist, sollte einen Kurs bei den alpinen Vereinen besuchen oder sich einen staatlich geprüften Bergführer buchen.“
Im Sommer gebe es noch besondere Herausforderungen, viel Sonne etwa, aber auch Gewitter, Blitz und Hagel. „Wenn eine Gewitterneigung besteht an jenem Tag, sollte man sehr früh aufbrechen, am frühen Nachmittag womöglich die Tour beenden und vielleicht die Tour so planen, dass eine Hütte dazwischen ist, wo man Zuflucht suchen kann.“
Ausrüstung stets kontrollieren
Besonders wichtig bei Bergtouren sei, was man an und mit habe: „Neben dem entsprechenden Schuhwerk, das dem Gelände angepasst wird, und einer Funktionskleidung braucht man auch Sonnenschutz oder Sonnenbrille. Außerdem sollte man in seinem Rucksack immer etwas Wärmeerhaltendes, also eine warme Jacke gegen Regen und Wind, eingepackt haben. Und selbstverständlich etwas zu trinken und etwas zum Essen. Außerdem noch einen Biwaksack für Notfälle und ein Erste-Hilfe-Paket dabeihaben sowie ein geladenes und eingeschaltetes Mobiltelefon.“

Klimawandel macht Touren im Gebirge gefährlicher
Touren im Hochgebirge werden auch aufgrund der Klimaveränderungen immer riskanter. Permafrost hält die Gipfel im Hochgebirge zusammen wie eine Art „Klebstoff“. Dabei handelt es sich schlicht um dauerhaft gefrorenes Gestein – doch genau das schwindet aufgrund der steigenden Temperaturen auch in großen Höhen – mehr dazu in Touren im Hochgebirge werden riskanter (News).
Gerlinde Kaltenbrunner kennt Gefahren der Berge
Eine Frau, die große Erfahrung mit Bergtouren hat, ist die Oberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner – sie ist eine der erfolgreichsten Höhenbergsteigerinnen der Welt. Als erste Frau hat sie alle 14 Achttausender dieser Erde ohne zusätzlich mitgeführten Sauerstoff bestiegen. Mit ORF-Chefredakteur Wolfgang Schaller spricht sie über ihre Erlebnisse.
Faszination und Gefahr im Hochgebirge
Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner im Gespräch mit ORF-Chefredakteur Wolfgang Schaller