Cargo Center Graz
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WIRTSCHAFT

Cargo Center Graz erhöht Kapazität

Durch den Ausbau des Cargo Centers Graz sollen in Werndorf bald eine halbe Million Container im Jahr umgeschlagen werden können. Auch der Ausbau des steirischen Bahnnetzes erfordert gesteigerte Kapazitäten. Rund 500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Die globalisierte Welt birgt viele Chancen und Risiken – alles scheint vernetzt, vieles ist immer und überall verfügbar. Ein Nadelöhr des Warentransports ist das Cargo Center Graz: Seit 20 Jahren werden dort täglich hunderte Container voller Handelsartikel ent- oder verladen; bald werden es tausende Container sein. Grüne Logistik ist dabei das große Ziel.

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Neuer Terminal, neue Straßen

Im Cargo Center Graz werden neue Straßen errichtet, und die Autobahnabfahrt wird verbreitert; auch die Hallenkapazitäten für die Handelswaren, die ausgeladen und weiterverteilt werden, werden bis 2025 vergrößert. Rund 500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

„Es werden hier am Standort mehr als 100 Millionen Euro investiert, ein Teil geht in den bestehenden Bereich, aber der Großteil – ungefähr 67 Millionen – wird für den Ausbau eines neuen Bereiches verwendet“, so Cargo Center Graz-Geschäftsführer Robert Brugger.

Etwa für einen zusätzlichen Container-Umschlagterminal, der direkt an die Koralm-Bahnstrecke angebunden wird – mit Inbetriebnahme des Koralmtunnels im Dezember 2025 werden damit die Frachthäfen in Triest und Rijeka für das Cargo Center besser erreichbar; derzeit wird der Großteil über den Hafen Koper in Slowenien abgewickelt. Mit der Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels – voraussichtlich 2030 – wird das Cargo Center Graz dann auch besser an die Ostsee-Container-Häfen in Polen und den baltischen Staaten angeschlossen.

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Kapazität wird verdoppelt

Mit dem Ausbau sollen ab dem nächsten Jahr eine halbe Million Container in Werndorf umgeschlagen werden können, so Brugger: „Wir schlagen zurzeit ungefähr 250.000 Container im Jahr um, und mit dem Ausbau werden wir die Kapazität verdoppeln.“

Das sei auch notwendig, um die Pläne der Bundesregierung zu erreichen, die Transportquote der Schiene bis 2040 von 28 auf 40 Prozent zu steigern. Derzeit ist der Transport auf der Straße billiger als auf der Schiene – beim CO2-Fußabdruck schneidet der Zug aber wesentlich besser ab als der Lkw. Wird das eingerechnet, ist der Transport von Koper nach Graz mit Zug oder auf der Straße kostentechnisch annährend gleich.