Ferienlager der Kinderfreunde in Niederösterreich im Sommer 2020
Kinderfreunde Niederösterreich
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WIRTSCHAFT

Förderansuchen für Feriencamps stark gestiegen

In den Sommerferien sind zwangsläufig Betreuungsplätze für Kinder und Ferienlager auch in Zeiten der Teuerung gefragt. Die Förderstelle des Landes verzeichnet einen Anstieg von 20 Prozent bei den Anträgen auf finanzielle Zuschüsse für Feriencamps.

In der Steiermark stehen rund 120.000 Beschäftigte vor der Herausforderung, ihre Kinder über die Sommermonate betreuen zu lassen: Bei einem Urlaubsanspruch von durchschnittlich fünf Wochen und der Ferienlänge von neun Wochen müssen viele Eltern auf Ferienbetreuungsangebote zurückgreifen.

An die 500 Förderfälle

Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren nehmen am häufigsten an Feriencamps teil – und die Kosten sind für viele Familien mittlerweile zu hoch: In der Teuerungswelle wurden die Angebote nicht günstiger, im Gegenteil. Gemeinden und auch die Bildungsabteilung vom Land Steiermark unterstützen Familien bei diesen Ausgaben. Andrea Koller von der Bildungsabteilung sagt, die Zahl der Förderfälle sei deutlich gestiegen: „Wir haben heuer bis dato bereits mehr als 410 Ansuchen, die uns vorliegen. Das ist eine Steigerung von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir merken hier also eine deutliche Zunahme.“

AK, Stadt Graz und Private

Die Arbeiterkammer organisierte 300 Plätze in Ferienlagern und bietet einwöchige Camps um 50 Euro an, um Familien zeit- und geldmäßig zu entlasten. „Wir kaufen Plätze zu von den Kinderfreunden, Naturfreunden und diversen Vereinen. Viele Eltern erzählen uns, dass es eine große finanzielle Herausforderung ist – teilweise verzichten die Eltern auf einen gemeinsamen Urlaub, das Rundherum bei einem Urlaub ist extrem teuer“, so Bernadette Pöcheim von der AK.

In der Stadt Graz ist das Budget von 150.000 Euro für Ferienkurse für sozial schwache Familien bereits ausgeschöpft. Es gibt aber auch private Anbieter wie etwa Hijump, das Sportsommercamps anbietet: Dort betreute man im Vorjahr 1.400 Kinder, heuer habe man derzeit 1.200 Anmeldungen, so der Geschäftsführer Markus Rapp.

Nur mehr Restplätze

In der gesamten Steiermark sind nur noch Restplätze für Sommerkurse oder Camps verfügbar. Alle Ferienbetreuungen sind steuerlich absetzbar, wenn pädagogisch geschultes Personal die Aufsicht übernimmt.