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Chronik

KfV warnt vor „Love Scams“

Moderner Heiratsschwindel im Internet – sogenannter „Love Scam“ – greift immer mehr um sich. Die Betrugsmaschen der Täter sind gut durchdacht und ihre Opfer häufig so überrascht und beschämt, dass sie das Erlebte für sich behalten. Eine Studie des KfV enthüllt jetzt alarmierende Zahlen.

Die Studie, die das Kuratorium für Verkehrssicherheit erstellt hat, zeigt, dass sich die angezeigten Delikte im letzten Jahrzehnt verzehnfacht haben, und sie weist nur für Österreich insgesamt bereits mehr als 350.000 Geschädigte aus.

Die Masche ist immer gleich

Die Masche der Betrüger ist dabei immer gleich: Die Online-Betrüger verfolgen das Ziel, die Zuneigung und das Vertrauen eines Opfers zu erschleichen. Die Täter täuschen dabei glaubwürdig eine enge, romantische Beziehung vor, um ihre Opfer zu manipulieren. In der ersten Phase präsentiert sich dem Opfer eine scheinbar perfekte Person, in der zweiten beginnt die Beziehung – allerdings nur online. Ist das Vertrauen erschlichen, beginnt Phase drei: Dabei kommt es zu einer angeblichen Katastrophe, weshalb der Täter dringend Geld benötigt – meist kurz vor dem vermeintlichen ersten Treffen. Typisch und auffällig ist dabei, dass ausschließlich das Opfer die einzige Rettung sei.

Hat man Geld überwiesen, scheint das neue Glück dann laufend bedroht zu sein, etwa durch Krankheiten, Schulden oder Verhaftungen. Wenn das Betrugsopfer schließlich nicht mehr zahlen kann oder will, verschwinden die Täter spurlos – Profile werden gelöscht, Handynummern führen ins Leere.

Nur die wenigsten Opfer erstatten Anzeige

Eine besonders hohe Gefährdung, auf einen Love Scam hereinzufallen, haben laut Studie Menschen, die vermehrt Dating-Apps nutzen und Kontaktanfragen fremder Menschen akzeptieren. Der durchschnittliche finanzielle Schaden, den die Opfer erleiden, belaufe sich auf 400 Euro – und nur die wenigsten, die Opfer von Love Scams wurden, erstatteten auch Anzeige.